1,7 Millionen-Sozialplan für Steyr Motors
Anfang 2023 stellte sich ein deutsches Unternehmen als neuer Eigentümer von Steyr Motors vor und schon sollten „Restrukturierungsmaßnahmen“ eine finanzielle Schieflage ausgleichen – und bis zu 50 Mitarbeiter:innen den Arbeitsplatz kosten.
Der Betriebsrat mit seinem Vorsitzenden Martin Brandner trat gemeinsam mit Helmut Ruß von der GPA in Verhandlungen mit der Unternehmensleitung. Diese gestalteten sich äußerst schwierig, da die neuen Eigentümer mit dem österreichischen Arbeitsrecht kaum vertraut sind und sich durch eine Rechtsanwältin vertreten ließen.
Freches Angebot des Arbeitgebers
Das, was das Unternehmen den mindestens 35 Beschäftigten als Abfindung für den Verlust des Arbeitsplatzes anbot, klang für Betriebsrat und Gewerkschaft wie ein Hohn: 400 Euro je Dienstjahr wollte man jedem und jeder Betroffenen zugestehen. Dann nahmen die Verhandlungen Fahrt auf.
Helmut Ruß: „Die Betriebsräte liefen zur Höchstform auf und ich konnte mich bei den Verhandlungen sehr bald wieder herausnehmen, stand aber im Hintergrund mit rechtlichen Beratungen zur Verfügung.“
Gutes Ergebnis für die Beschäftigten
Nach zwei Monaten zäher Verhandlungen konnten Martin Brandner und sein Team eine Betriebsversammlung einberufen, um die Eckpunkte des Sozialplanes bekanntzugeben. Zentraler Punkt war die finanzielle Abfindung mit einem Gesamtvolumen von 1,7 Millionen Euro.
Martin Brandner: „Dank der großartigen Unterstützung der Gewerkschaften GPA und PRO-GE konnten wir ein wirklich zufriedenstellendes Ergebnis für die Kolleginnen und Kollegen erzielen. Gemeinsames und kompetentes Auftreten sind für uns Beschäftigten das Um und Auf, um unsere Interessen gegen oft rücksichtslose Arbeitgeber durchzusetzen.“