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Gewalt an Frauen beenden

GPA-Frauen unterstützen die weltweite Kampagne „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“

Die „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ finden jährlich im Zeitraum zwischen dem 25. November (internationaler Gedenktag für alle Frauen und Mädchen, die Opfer von Gewalt wurden) und dem 10. Dezember (internationaler Tag der Menschenrechte) statt. Der 25. November mahnt weltweit als Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen an das Schicksal der Schwestern Mirabal, die 1960 vom dominikanischen Geheimdienst brutal ermordet wurden. Patria, Minerva und Maria Teresa, Symbole des Widerstands gegen den tyrannischen Diktator Trujillo, mussten nach Monaten der Verfolgung und Folter ihr Leben lassen. 1999 wurde dieser Tag von den Vereinten Nationen offiziell als Gedenktag anerkannt.

In Österreich ist mehr als jede dritte Frau von körperlicher und/oder sexueller Gewalt betroffen (innerhalb oder außerhalb von intimen Beziehungen). Mehr als jede fünfte Frau erlebt Stalking. Im Jahr 2024 wurden bis zum 11. November bereits 24 Femizide und 39 Fälle schwerer Gewalt gegen Frauen registriert.

Laut einer Erhebung der Statistik Austria aus dem Jahr 2021 hat über ein Viertel der Frauen in Österreich im Laufe ihres Berufslebens sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz erfahren.

Die GPA Frauen unterstützen die weltweite Kampagne „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“, die vom 25.11. bis 10.12. mit zahlreichen Veranstaltungen stattfindet.

UN-Kampagne "Orange The World"

Gewalt an Frauen ist eine der häufigsten Menschenrechtsverletzungen. Die UN-Kampagne „Orange The World“ während den 16 Tagen gegen Gewalt an Frauen auf das Problem aufmerksam. Dabei werden weltweit Gebäude orange beleuchtet, um ein sichtbares Zeichen gegen Gewalt an Frauen zu setzen und das Thema zu enttabuisieren.

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#16DaysofActivism for Safe Workplaces

Die UNI Global Union stellt die 16 Tage gegen Gewalt an Frauen unter das Motto “#16DaysofActivism for Safe Workplaces” und ruft zum gemeinsamen Einsatz für den Schutz der reproduktiven Rechte von Frauen, für sichere Arbeitsbedingungen und den Kampf gegen Gewalt am Arbeitsplatz auf.

Die White Ribbon Kampagne ist eine internationale Bewegung von Männern, die sich für eine Beendigung der Männergewalt einsetzen. Durch das Tragen der weißen Schleife (White Ribbon) setzen Männer ein sichtbares Zeichen. Sie fordern andere Männer damit auf

  • Keine Gewalt gegen Frauen auszuüben
  • Ihre Haltung „Stoppt die Männergewalt“ öffentlich zu zeigen
  • Sich für ein gewaltfreies Männlichkeitsbild und für Gleichstellung zu engagieren

16 Tage gegen Gewalt an Frauen – Fotoaktion

Im Rahmen der internationalen Kampagne „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ haben wir eine Fotoaktion ins Leben gerufen, um auf dieses wichtige Thema aufmerksam zu machen. GPA-Frauen teilen dabei ihre Botschaften gegen Gewalt. Mit dieser Aktion möchten wir nicht nur Betroffenen Mut machen, sondern auch ein Bewusstsein für die Notwendigkeit von Prävention, Unterstützung und gesellschaftlichem Wandel schaffen.

Finanzielle Unabhängigkeit und sichere Arbeitsplätze

Jede dritte Frau in Österreich ist zumindest einmal in ihrem Leben von körperlicher und/oder sexueller Gewalt betroffen. Damit man sich ein eigenständiges, selbstbestimmtes Leben leisten und aus Gewaltbeziehungen lösen kann, braucht es finanzielle Absicherung. Daher ist es dringend notwendig, die Einkommensschere zu schließen! Außerdem braucht es den Zugang zu Aus- und Weiterbildung und flächendeckende Kinderbildungsplätze.

Nur wenn Frauen finanziell abgesichert sind und Beruf und Kinderbetreuung vereinbaren können, haben sie die Chance, sich aus der der Gewaltspirale zu lösen.

Prävention durch den Betriebsrat

Gewalt gegen Frauen ist immer noch tabuisiert. Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz ist dabei keine Ausnahme. Aus diesem Grund gibt es auch kaum Zahlen oder Studien, die das Ausmaß dokumentieren. Aus Scham und Unwissenheit schweigen viele Betroffene. Doch das muss nicht so sein! Betriebsrät:innen können sichere Arbeitsplätze mitgestalten! Macht es zum Thema im Betrieb! Auch für Betriebsräte, Männer wie Frauen, darf sexuelle Belästigung kein Tabuthema sein. Deswegen: Wende dich mit deinen Fragen und Problemen an deinen Betriebsrat.

Broschüre zu Prävention, Rechtslage und weiteren Tipps

Die Broschüre soll eine Informationsgrundlage samt gesetzlicher Einordnungen zu den vielen Aspekten rund um die Thematik Diskriminierung und Gewalt am Arbeitsplatz darstellen.

Wir wollen damit Betriebsrät:innen zur Entwicklung von Maßnahmen ermutigen und beleuchten dafür die vorhandenen Möglichkeiten zur  Mitbestimmung, geben aber auch Tipps für die Entwicklung von Strategien.

Aber was ist eigentlich sexuelle Belästigung?

Das Gleichbehandlungsgesetz definiert sexuelle Belästigung folgendermaßen:

  • Sexuelle Belästigung liegt vor, wenn ein der sexuellen Sphäre zugehöriges Verhalten gesetzt wird,
  • das die Würde einer Person beeinträchtigt oder dies bezweckt,
  • für die betreffende Person unerwünscht, unangebracht oder anstößig ist
  • und eine einschüchternde, feindselige oder demütigende Arbeitsumwelt für die betreffende Person schafft oder dies bezweckt.
Tipps für dich
Hier findest du Tipps, wie Dienstgeber:innen, Kolleg:innen und betroffene Person reagieren können.

NEIN heißt NEIN!

Bei sexueller Belästigung entscheidet die Wahrnehmung des/der Belästigten und nicht die Intention des Gegenübers. Auch wenn etwas nur „nett“ gemeint war bzw. ein „lustiger“ Witz ist, kann es als sexuelle Belästigung oder Diskriminierung empfunden werden. Im Zweifelsfall ist es besser zu fragen, ob etwas für das Gegenüber in Ordnung ist und ein Nein zu akzeptieren. Es muss klar sein – Nur ein klares JA ist eine Zustimmung zu einem Flirt oder Berührung. Schweigen ist ein NEIN, ausweichendes Verhalten ist ein NEIN, verlegenes Lächeln ist ein NEIN, NEIN heißt NEIN!

Wo kannst du dich noch hinwenden?

Entsprechende Sensibilisierungsseminare und Workshops können hilfreich sein, das Thema aufzuarbeiten. Die GPA bietet dir diese als Betriebsrät:in an. Ganz besonders wichtig sind derartige Weiterbildungen für Führungskräfte und Lehrlingsausbildner:innen. Der Abschluss einer Betriebsvereinbarung kann ebenfalls viel bewirken, sofern damit nicht nur versucht wird, das Thema unter den Teppich zu kehren!

Frauenhelpline gegen Männergewalt

Tel. Nr. 0800 222 555 anonym, kostenlos und rund um die Uhr erreichbar. Muttersprachliche Beratung auch in Arabisch, Englisch, Bosnisch, Kroatisch, Serbisch, Rumänisch, Spanisch und Türkisch möglich!

www.frauenhelpline.at

Gleichbehandlungsanwaltschaft

Anonyme und vertrauliche Beratungstermine können von Montag bis Donnerstag 9-15 Uhr, Freitag 9-12 Uhr unter der Tel. Nr. 0800-206119 gratis aus ganz Osterreich vereinbart werden.

gleichbehandlungsanwaltschaft.gv.at

Act4Respect

Für persönliche Anliegen zum Thema sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz ist die Telefonberatung vertraulich und kostenlos (ortsüblicher Telefontarif) und auf Wunsch anonym erreichbar: Montag 11-14 Uhr, Donnerstag 16-19 Uhr unter der Tel. Nr. 0670 600 70 80 (österreichweit).