Zum Hauptinhalt wechseln

Die Antwort auf steigenden Arbeitsdruck? Arbeitszeitverkürzung! 

Die Diskussion um kürzere Arbeitszeiten ist aktueller denn je. Seit fast 50 Jahren gilt in Österreich gesetzlich die 40-Stunden-Woche. In dieser Zeit hat sich die Produktivität pro Arbeitsstunde verdoppelt – gleichzeitig sind Arbeitsdruck und Belastung für die Beschäftigten enorm gestiegen. Deine Gewerkschaft GPA setzt sich daher für eine neue, gesunde Vollzeit ein: weniger Wochenarbeitsstunden, ohne Lohn- oder Gehaltsverlust und mit entsprechendem Personalausgleich.

Mehr Zeit, weniger Belastung

Ein Drittel der Beschäftigten steht heute unter starkem Arbeitsdruck, über eine Million Menschen können sich nicht vorstellen, ihren Job bis zur Pension durchzuhalten. Eine Verkürzung der Arbeitszeit würde hier Entlastung schaffen und die Gesundheit der Arbeitnehmer:innen sichern. Kürzere Arbeitszeiten bringen zudem Vorteile wie:

  • bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie,
  • mehr Sicherheit und Motivation am Arbeitsplatz,
  • weniger Fehler und Arbeitsunfälle.

Österreich arbeitet überdurchschnittlich viel

Im europäischen Vergleich liegt Österreich bei der Wochenarbeitszeit im Spitzenfeld. Zudem werden jährlich fast 170 Millionen Überstunden geleistet – rund 42 Millionen davon unbezahlt. Das zeigt klar: Von „zu wenig Arbeit“ kann keine Rede sein. Vielmehr geht es darum, die vorhandene Arbeit fairer zu verteilen.

Positive Effekte auch für Unternehmen

Internationale Pilotprojekte – etwa in Großbritannien oder Island – zeigen, dass kürzere Arbeitszeiten nicht nur Beschäftigten zugutekommen. Unternehmen berichten von weniger Krankenständen, stabileren Belegschaften und höherer Attraktivität am Arbeitsmarkt. Auch in Österreich gibt es bereits erfolgreiche Beispiele quer durch unterschiedliche Branchen – von Hotellerie über Handwerk bis IT und die Sozialwirtschaft.

Arbeitskräftepotenzial nutzen

Oft wird der Mangel an Beschäftigten und Fachkräften als Argument gegen kürzere Arbeitszeiten ins Feld geführt. Doch die Zahlen sprechen eine andere Sprache: Mehr als 370.000 Menschen suchen derzeit Arbeit, weitere 300.000 gelten als „stille Reserve“.

Viele Frauen arbeiten unfreiwillig in Teilzeit, weil Kinderbetreuung fehlt. Gleichzeitig möchten rund 140.000 Teilzeitbeschäftigte sofort mehr Stunden arbeiten. Mit den richtigen Rahmenbedingungen könnte dieses Potenzial erschlossen werden. Dazu muss auch in Ausbildung und Qualifizierung investiert werden. Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung neben langen Arbeitszeiten und Überstunden sind nicht sinnvoll.  

Ein Schritt für mehr Lebensqualität

Jede historische Arbeitszeitverkürzung in Österreich wurde zunächst kritisch gesehen. Doch die Erfahrungen zeigen: Wohlstand und Wirtschaftskraft sind dadurch nicht gesunken – im Gegenteil. Die Produktivität ist gestiegen, die Lebensqualität und der Zeitwohlstand der Beschäftigten ebenso.

Deine Gewerkschaft GPA macht daher klar: Es ist Zeit für den nächsten Schritt – hin zu kürzeren Arbeitszeiten, die Gesundheit, Gerechtigkeit und Zukunftsperspektiven sichern.