NÖ Betriebsräte: „Der Pflegenotstand ist zu einem Akut-Notfall geworden!“
In der Resolution „Gesundheit, Soziales, Pflege und Betreuung (GSPB) in Niederösterreich“ fordern Betriebsräte in Niederösterreich zusammen mit der Gewerkschaft GPA die Politik auf, endlich ihrer Verantwortung nachzukommen, damit sich die prekäre Situation für die Beschäftigten rasch verbessert
Die Resolution weist darauf hin, dass bereits jetzt eine flächendeckende und qualitative Versorgung und Betreuung von kranken, behinderten und älteren Menschen nicht mehr gewährleistet werden kann.
Es gibt einen eklatanten Personalmangel, der zu Überlastung des vorhandenen Personals führt, was wiederum zu schlechten Arbeitsbedingungen und einem hohen Burnout-Risiko führt. Die COVID-19-Pandemie hat diese Situation noch verschärft, indem sie zu einem erhöhten Arbeitsdruck und zu Kündigungen von Pflegepersonal geführt hat.
Es braucht mehr Pflegekräfte zur Entlastung, mehr bezahlte Aus- und Weiterbildung, mehr Einkommen und mehr berufliche Planungssicherheit.
Die Resolution fordert, dass der Personalschlüssel und der Versorgungsschlüssel auf eine wissenschaftliche Basis gestellt werden und die Umsetzung dieser Maßnahmen praxisnah und qualitativ und quantitativ gesichert wird.
Die Rahmenbedingungen für die Beschäftigten in diesen Berufen muss verbessert werden, und das Einkommensniveau sollte umgehend erhöht werden, um eine aktive Teilnahme an der Gesellschaft zu ermöglichen.
Die Entlohnung für diese belastenden aber qualitativ hochwertigen und gesellschaftlich relevanten Tätigkeiten muss eine aktive Teilnahme an der Gesellschaft ermöglichen – auch bei Teilzeitbeschäftigung. Es geht also nicht um einen Richtwert knapp über der Armutsgrenze. Es geht um eine angemessene Entlohnung dieser für die Gesellschaft unverzichtbaren und wertvollen Tätigkeiten!
Außerdem fordert die Resolution mehr und flächendeckende Ausbildungsplätze sowie eine finanzielle Absicherung während der Ausbildung, um die Attraktivität dieser Berufe zu steigern. Insgesamt soll mit diesen Maßnahmen die Gesundheits-, Sozial-, Pflege- und Betreuungsbranche in Niederösterreich gestärkt werden, damit die qualitativ hochwertige und gesellschaftlich unverzichtbare Arbeit der dort Beschäftigten gewürdigt wird.
Die Resolution wurde von folgenden Betriebsratsgremien unterzeichnet:
- Wietter-Benmoussa Doris, BRV Volkshilfe NÖ/Service Mensch GmbH und Vorsitzende des WB 17 NÖ, Gesundheit und Soziales
- Aigner Manuel BA, BRV Emmausgemeinschaft St. Pölten
- Eberl Irene, BRV Caritas St. Pölten – Menschen mit Behinderungen
- Eder Astrid, BRV NÖ Hilfswerk
- Gravogel Elfriede, BRV Rettet das Kind – Sozialpädagogische Wohngemeinschaft
- Hörhan Christian, BRV Lebenshilfe NÖ
- Janek Wolfgang, BRV SPWG Stiefern GmbH, Sozialpäd. Wohngemeinschaft
- Reiner Gerhard Mag., BRV Karl-Schubert-Bauverein Dorfgemeinschaft
- Taibl Stefan, BRV PSZ – Psychosoziale Zentren GmbH
- Veigel Annemarie, BRV Caritas Diözese St. Pölten
- Waiss Walter, BRV Behindertenhilfe Bezirk Korneuburg
von Andreas Stix