Pflegereform wurde nur halbherzig umgesetzt, zu viele Probleme sind weiterhin ungelöst!
Vor einem Jahr wurde uns von der türkis-grünen Regierung eine Pflegereform versprochen
Bis 2030 fehlen laut Berechnungen der Arbeiterkammer 75.000 Pflegekräfte! Dazu muss Arbeiten in der Pflege attraktiver werden, davon ist momentan nicht viel zu sehen…
Eine Entlastungswoche für Pflegekräfte ab dem 43. Lebensjahr wurde unabhängig von der Dauer der Betriebszugehörigkeit auch vollmundig versprochen, jetzt wird das mit den Zusatzurlaubstagen angerechnet…
Die größte Katastrophe ist aber beim Pflegebonus passiert, auf Grund fehlender bundesweit einheitlicher Vorgaben haben das alle Länder unterschiedlich umgesetzt, auch in Niederösterreich wurden wahllos Berufsgruppen ausgeschlossen. Der Ärger und die Frustration bei den Ausgeschlossenen sitzt tief.
Gerade beim Personalschlüssel muss dringend geschraubt werden, denn die ständigen Anrufe zu jeder Tages- und Nachtzeit - zum Einspringen, wenn Personal fehlt - macht die Pflege noch einmal unattraktiver!
Auch während der Ausbildung muss es ein attraktives Angebot geben. Zum Einen muss es während der Ausbildung ein Einkommen geben mit dem man Leben kann und zusätzlich muss es die Möglichkeit geben, Kurse und Ausbildungen zu besuchen.
Das einige Bundesländer zu kurzfristigen Tricks greifen, mit Arbeitnehmern aus südostasiatischen Ländern die Situation zu entschärfen, wird längerfristig außer hohen Kosten nicht viel bringen. Das wird nur zu einem weiter Lohn- und Sozialdumping führen.
Viele Probleme in der Pflege sind hausgemacht, jahrelang wurden Probleme durch die Politik verschleppt, oftmals wurde wild hineinregiert ohne mit den Betroffenen und ihren Betriebsrätinnen zu sprechen. Das muss sich endlich ändern!
Das Leben in der Pflege muss wieder leistbar werden! Viele attraktive Angebote während der Ausbildung und dann auch im Job würden das Arbeiten in der Pflege wesentlich attraktiver machen!
Dafür werden wir uns als Gewerkschaft GPA auch weiterhin mit aller Vehemenz einsetzen, denn mit halbherzigen Umsetzungen kann es nicht weiter gehen!