Teilzeit ist NICHT asozial
Offener Brief an Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner
Bei einer Veranstaltung der Wirtschaftskammer Niederösterreich hat Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner Teilzeitbeschäftigung als asozial bezeichnet. Das hat bei vielen Beschäftigen vor allem im Sozialbereich aber auch bei uns als Gewerkschaft GPA große Bestürzung und Unverständnis ausgelöst.
Die Entscheidung, Teilzeit zu arbeiten, wird nicht immer freiwillig getroffen. Auf Grund steigender psychischer und physischer Beanspruchung – nicht zuletzt wegen dem vielzitierten Fachkräftemangel und der stark verbesserungswürdigen Arbeitsbedingungen – müssen viele Beschäftigte Stunden reduzieren, um ihre eigene Gesundheit nicht zu gefährden. Oft zwingen aber auch fehlende Kinderbetreuungsplätze oder Care-Arbeit im persönlichen Umfeld zur Teilzeit, und in manchen Bereichen werden schlicht nur wenige Vollzeitstellen angeboten.
Deshalb fordern wir Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner in dem Offenen Brief auf, sich bei den Beschäftigten zu entschuldigen und mit uns gemeinsam in einem persönlichen Gespräch Lösungsansätze zu diskutieren.