Gewerkschaft GPA Tirol: Pflege-Zulage muss auch für mobilen Bereich gelten
Auch dort arbeiten Beschäftigte am Limit

Erneut zeigt sich die Gewerkschaft GPA Tirol mit den vom Land Tirol angekündigten Sofort-Maßnahmenpaket für die Pflege unzufrieden. „Uns fehlt die Ausdehnung der temporären Corona-Zulage auf den mobilen Bereich. Ist das das Weihnachtsgeschenk an diese Beschäftigten, die ebenfalls unter massiv erschwerten Bedingungen arbeiten und mit Corona-Infizierten zu tun hatten und nach wie vor haben?“, so Ralf Wiestner, zuständiger Sekretär der Gewerkschaft GPA Tirol.
„Sie werden vielerorts gebraucht, aber wenig geschätzt: die Beschäftigten in der mobilen Pflege. Von der Tiroler Landesregierung wird dieser so wichtige Bereich nur steifmütterlich behandelt. Dabei liegt hier vieles im Argen: schlechte Bezahlung, viele Arbeitsstunden und schlechte Arbeitsbedingungen“, beschreibt Margit Luxner, Tirols Wirtschaftsbereichsvorsitzende für den Bereich Gesundheit und Soziales in der Gewerkschaft GPA Tirol, die Situation im mobilen Pflegebereich. Und sie betont: „Auch da kam es naturgemäß zu Kontakt mit Corona-Infizierten. Warum also mobile PflegerInnen keine Wertschätzung in Form einer Zulage erhalten, ist für mich definitiv nicht nachvollziehbar!“ Laut Land Tirol sollen ÄrztInnen sowie das Intensiv- und Pflegepersonal in allen stationären Einrichtungen Tirols für den Zeitraum Oktober 2021 bis Ende April 2022 eine entgeltliche Zulage erhalten.
„Die Zulage in Höhe von 1.750 Euro für sieben Monate ist zu begrüßen, allerdings darf hier keine ‚Zwei-Klassen-Gesellschaft‘ gemacht werden. Wenn die Bonus-Zahlung als Ausgleich für die besonders herausfordernden Arbeitsbedingungen gedacht ist, muss sie definitiv auch für die mobile Pflege gelten!“, untermauert Wiestner die Gewerkschafts-Forderung. Und weiter: „So gewinnt man kein Personal für diesen sensiblen und wichtigen Bereich. Wenn man den Personalmangel in der Pflege bekämpfen will, muss das auf allen Ebenen geschehen!“
Erst vergangene Woche hatte die Gewerkschaft GPA Tirol vor dem Landhaus für bessere Arbeitsbedingungen protestiert und symbolisch 24 Forderungspakete übergeben. „Die gesamte Pflege steht vor dem Kollaps. Eine Attraktivierung des Pflegeberufes ist schon lange überfällig. Ich denke, in Anbetracht der vergangenen 1,5 Jahre sollte wohl jeder und jedem endlich klar sein: Pflege geht uns alle an!“, appelliert Luxner abschließend an die Politik.