„Es reicht!“ – Der Protest geht weiter
Über 8.000 bei Betriebsversammlung der Wiener privaten Kindergärten, Horte und schulischer Freizeitpädagogik
Über 8.000 Kolleginnen und Kollegen sind am 29. März in Wien für bessere Arbeitsbedingungen auf die Straße gegangen. Unter dem Motto "Es reicht!" versammelten sich die Beschäftigten zu einer öffentlichen Betriebsversammlung im Wiener Votivpark. Danach ging der Demozug zum Heldenplatz, wo die Abschlusskundgebung stattfand.
Bereits im vergangenen Herbst gab es Betriebsversammlungen im öffentlichen Raum, diesmal sind noch mehr Beschäftigte dem Aufruf von BetriebsrätInnen und Gewerkschaft gefolgt.
Die BetriebsrätInnen der privaten Kindergartenträger bekräftigten ihre Forderungen nach besseren Rahmenbedingungen. Konkret geht es um:
- Ausreichende Fördermittel sowie ein bundesweit einheitliches Finanzierungssystem.
- Anhebung der Gehälter und eine Vereinheitlichung des Gehaltsschemas.
- Eine schrittweise Verbesserung des Personal-Kind-Schlüssels.
- Eine schrittweise Herabsetzung der Kinderzahl pro geführter Gruppenform.
- Eine gesetzliche Verankerung von Vor- und Nachbereitungsszeiten sowie Reflexionszeiten.
- Eine Neudefinierung der Tätigkeit von Assistentinnen.
- Einheitliche, bewegungsfreundliche räumliche Bedingungen im Innen- und Außenbereich.
Die Forderungen erheben die KollegInnen vor dem Hintergrund der soeben stattfindenden Verhandlungen zu den auslaufenden Finanzvereinbarungen (§15a) zwischen Bund und Ländern.
Unterstützt werden die Proteste von der Gewerkschaft GPA und der Gewerkschaft vida.
Solidaritätsbekundungen gab es auch von AK-Wien Präsidentin Renate Anderl und der ÖGB-Vizepräsidentin Korinna Schumann. Auch die Kabarettisten Gerald Fleischhacker und Caroline Athanasiadis und der Bildungsexperte Daniel Landau solidarisierten sich mit den Protestierenden!
„Die Politik habe wiederholt mehr Mittel für die Kindergärten in Aussicht gestellt, so die GPA-Vorsitzende Barbara Teiber bei der Abschlusskundgebung. Die Arbeitsbedingungen seien aber nicht besser geworden. "Die Bereiche sind seit Jahren systematisch unterfinanziert und die politisch Verantwortlichen schieben sich die Zuständigkeit gegenseitig zu. Wenn sich da nicht rasch etwas ändert, werden die heutigen Proteste sicher nicht die letzten sein!".