Mehr als 12.000 bei Versammlung der Beschäftigten aus den elementaren Bildungseinrichtungen
Wir brauchen dringend: mehr Zeit, mehr Raum, mehr Geld und mehr Personal!
„Es reicht! Wir brauchen mehr!“ unter diesem Motto versammelten sich am 24. Oktober „mehr als 12.000 Beschäftigte aus den elementaren Bildungseinrichtungen bei der Wiener Votiv Kirche, um auf die Lage in den Kleinkindergruppen, Kindergärten, Horte und der schulischen Freizeitbetreuung in ganz Österreich hinzuweisen. Ein riesiger Demonstrationszug zog anschließend auf die Wiener Ringstraße.
"Wir brauchen dringend: mehr Zeit, mehr Raum, mehr Geld und mehr Personal!", heißt es im der Protest-Aufruf der Gewerkschaften GPA, younion und vida..
Geld ist genug da!
Der Geschäftsführer der GPA-Wien Mario Ferrari: "Der Hut brennt leider. Es ist unerträglich geworden, unter welchen Arbeitsbedingungen ihr tagtäglich für die Kinder und für die Gesellschaft da sein müsst", sagte er zum Auftakt der Kundgebung. Er appellierte auch an die Arbeitgeber, sich vor die Fördergeber hinzustellen und für bessere Arbeitsbedingungen einzutreten. "Wenn man dann immer nach der Finanzierung fragt: Ich bin nicht der Finanzminister, aber eines weiß ich, dass wir Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen die Steuerlast tragen. Wir treten nach wie vor für eine Millionärssteuer ein."
Wir Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen tragen die Steuerlast. Wir treten nach wie vor für eine Millionärssteuer ein.
Wir bleiben in der Offensive
Kritik an der Regierung übte auch die Vorsitzende der Themenplattform Elementar-, Hort- und Freizeitpädagogik in der GPA, Karin Wilfingseder: Diese weigere sich in den letzten Jahren "konsequent, annehmbare Arbeitsbedingungen zu schaffen". "Aber wir bleiben so lange in der Offensive - und fordern bessere Arbeitsbedingung, mehr Geld, das wir brauchen, damit wir nicht 'Working Poor' bleiben - solange, bis wir uns durchgesetzt haben." Heute sei die Elementarpädagogik "Top-Thema" in der Innenpolitik. "Ihr wisst, warum wir das sind: Weil ihr alle euch nicht mehr gefallen lässt, dass ihr als 'brave Tanten' dämlich lächelnd so tut, als wäre alles OK. Nichts ist OK, uns reicht's."
Die Ankündigung von Bundeskanzler Karl Nehammer, 4,5 Milliarden Euro bereitzustellen, "das reicht uns lange nicht", wiederholte Wilfingseder die Kritik der Gewerkschaft. Es brauche Maßnahmen wie kleinere Gruppen mit mehr Personal, genug Vorbereitungs- und Nachbereitungszeit, bezahlte Reflexionszeit sowie österreichweit einheitliche Strukturbedingungen, so die Forderungen.