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Equal Pay Day: Ich arbeite gratis! Du auch? Endlich die Gehaltsschere schließen!

Her mit mehr GEHALT, WERTSCHÄTZUNG, GLEICHSTELLUNG

Adobe Stock

Ab heute arbeite ich gratis! Eine Situation, die keine will und dennoch ist sie für Frauen jedes Jahr Realität. Heuer fällt der österreichweite Equal Pay Day auf den 30. Oktober 2022. Dann haben Männer bereits jenes Einkommen erreicht, wofür Frauen bis Jahresende arbeiten müssen - Österreichs Frauen arbeiten heuer also im Schnitt 63 Tage „gratis“.  17,1 % müssten Frauen durchschnittlich mehr verdienen, um das Niveau der Männereinkommen in Österreich zu erreichen.

Equal Pay Days in den Bundesländern:  02. Oktober bis 18. November 2022

Die Gründe für die Gehaltslücke „GAP“ sind vielfältig: schlechter bezahlte Branchen, unbezahlte Haushalts- und Betreuungspflichten, Teilzeitarbeit, Alter, Art des Arbeitsvertrages, Unternehmensgröße oder ungleich verteilte Überzahlungen. 

Aber auch in welchem Bundesland man arbeitet, macht einen Unterschied. Die Vorarlbergerinnen müssen mit 91 unbezahlten Tagen am längsten „gratis“ arbeiten, um das durchschnittliche Männerjahresentgelt zu kriegen.  Im Mittelfeld liegt Salzburg mit 72 unbezahlten Tagen und am kürzesten bilanzieren das Burgenland mit 60 Tagen und Wien, wo mit 44 Tagen am kürzesten „gratis“ gearbeitet wird. 

Wir müssen also übers Geld sprechen! 

Qualitätvolle Kinderbetreuung und bezahlte Carearbeit: Eine große Rolle spielt dabei auch die Verfügbarkeit von ganztägiger, qualitätvoller Kinderbetreuungsplätze und wie viel unbezahlte Pflege und Haushaltsarbeit geleistet wird. Dass diese immer noch als weibliche Aufgabe gesehen werden, führe u.a. dazu, dass jede zweite Frau teilzeitbeschäftigt ist, bei Müttern mit Kindern unter 15 sind es drei Viertel.

Wenn wir den Gender Pay Gap nachhaltig schließen wollen, müssen wir zuerst die Care-Krise lösen. Frauen müssen entlastet und die Berufe, in denen sie vorwiegend tätig sind, besser bezahlt werden.

AK Präsidentin Renate Anderl bei einer Pressekonferenz

Gute Kinderbetreuung braucht gute Arbeitsbedingungen für Elementarpädagog:innen. Die GPA hat in Kärnten mit einem neuen Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz die eine stufenweise Verkleinerung der Gruppen in Kindergärten und Kindertagesstätten (also Krippen) sowie eine Erhöhung der Gehälter von AssistentInnen und Elementarpädagog:innen erreicht.

GEMEINSAM STARK mit der GEWERKSCHAFT

Die Gewerkschaft GPA setzt sich für ein Ende der ungleichen Bezahlung von Männern und Frauen ein. Durch die Kollektivertragsverhandlungen erreichen wir, mehr Gehalt, Wertschätzung und Gleichstellung.

Wir fordern:

  • Kollektivvertragliches Mindesteinkommen von 2000 Euro brutto
  • ein Lohntransparenzgesetz zur innerbetrieblichen Offenlegung der Gehälter
  • Arbeitszeitverkürzung und gerechte Aufteilung von Betreuungsarbeit
  • Rechtsanspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz ab dem 1. Lebensjahr, um Vollzeitarbeit zu ermöglichen

Was kann ich als Betriebsrat tun? - REDEN, REDEN, REDEN

Lohntransparenz beginnt auch damit, dass die Löhne und Gehälter kommuniziert werden. Weiß ich, was meine Kollegen und Kollleginnen verdienen, ist eine Ungeleichbehandlung schwieriger.Auf betrieblicher Ebene können Betriebsrät:innen auf die Chanchengleichheit und ein Ende des Gender Pay Gap einwirken.

  • Mit den Überwachungsrechten des Betriebsrates im § 89 ArbVG haben Betriebsräte Einblick in die geführten Aufzeichnungen über die Bezüge der Arbeitnehmer:innen. Lassen sich Einkommensunterschiede nicht erklären, können sie das aufzeigen. 
  • Unternehmen mit mehr als 150 Beschäftigten haben die gesetzliche Pflicht zur Erstellung des Einkommensberichts (§11a Gleichbehandlungsgesetz). Die Toolbox Einkommensbericht soll daher Inspirationen liefern, wie ein aussagekräftiger Einkommensbericht erstellt werden kann, wie Betriebsräte diesen gemeinsam im Unternehmen analysieren und kommunizieren können, und wie man ihn für weitere Maßnahmen nutzen kann.
  • Die GPA unterstützt Betriebsräte mit einer Muster-Betriebsvereinbarung über Maßnahmen der betrieblichen Frauenförderung sowie Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Betreuungspflichten und Beruf. 

ICH MACH MICH STARK - Für eine faire Bezahlung.

Über Geld oder Arbeitszeit reden fällt dir nicht leicht? Wir unterstützen dich. Mach dich stark für deine individuelle faire Bezahlung und geh´ selbstbewusst in Gespräche mit Arbeitgeber:innen.

Das online Trainingstool der GPA hilft dir dabei.