Frauen als Verliererinnen der Corona Krise
In den Wirtschaftskrisen der letzten Jahrzehnte waren Frauen die größten Verliererinnen. Gleichzeitig waren sie aber auch diejenigen, die einen wesentlichen Beitrag zur Überwindung leisten mussten
Die Covid-19 Krise ist als Pandemie eine einzigartige weltweite Herausforderung für unsere Generation geworden. Der Mechanismus, dass Frauen am meisten unter der Krise leiden, sie aber auch in wesentlichen Bereichen meistern müssen, bleibt auch hier bestehen.
Viele Frauen sind in Branchen tätig, die schon im ersten Lockdown als systemrelevant beklatscht, aber dafür nicht besser bezahlt wurden: In Pflege, Handel und auch Reinigung. Gleichzeitig sind auch die Bereiche, die am stärksten vom Lockdown betroffen sind - Dienstleistung und Gastronomie - überwiegend weiblich. Hier ist die Arbeitslosigkeit besonders hoch. Dies zeigt sich auch in der Verwendung der Mittel für Kurzarbeit. Im Zeitraum Juli bis September 2020 gingen 37% der Mittel für Kurzarbeit an Frauen und 63% an Männer. Dafür waren 85% der durch Corona arbeitslos Gewordenen bis Juni letzten Jahres weiblich.
Als wären diese Belastungen nicht schon genug, hat sich durch die mehrfache Schließung von Kindergärten und Schulen auch die Bildung von Kindern und Jugendlichen in die Sphäre des eigenen Haushalts verlagert. Frauen, die ohnehin schon einen Großteil der unbezahlten Arbeit erledigen, bekommen dadurch noch eine Zusatzaufgabe. Seit Corona sind sie auch noch als Elementarpädagoginnen und Lehrerinnen für die eigenen Kinder tätig.
Die Gesundheitskrise durch die globale Pandemie verstärkt bestehende Ungleichheiten und birgt die Gefahr, tiefe Spuren in unserer Gesellschaft zu hinterlassen. Die Krise zeigt, dass es umso dringender notwendig ist, diese Ungleichheiten endlich zu überwinden.