Kreditsektor-Globalrunde: Gewerkschaft GPA fordert Arbeitszeitverkürzung auf 36 Wochenstunden
Weiters dauerhafte und lineare Erhöhung der Gehälter um 10,6 Prozent
Im Vorfeld der am 21. Februar beginnenden Kollektivvertragsverhandlungen für die etwa 60.000 Angestellten des österreichischen Kreditsektors präsentiert die Gewerkschaft GPA ihre Forderungen. Neben einer dauerhaften, linearen Erhöhung der kollektivvertraglichen Mindest- und der IST-Gehälter um 10,6 Prozent fordert die Gewerkschaft GPA eine Arbeitszeitverkürzung auf 36 Stunden pro Woche mit vollem Gehaltsausgleich.
„Auch der Kreditsektor benötigt dringend junge MitarbeiterInnen. Es gibt viele internationale aber auch nationale Beispiele, die zeigen, dass eine Verkürzung der Arbeitszeit positive Auswirkungen auf die Arbeitszufriedenheit und die Produktivität hat. Österreich ist bei der tatsächlich geleisteten Arbeitszeit Spitzenreiter. Für viele, vor allem weibliche Angestellte, wäre eine Reduktion der wöchentlichen Arbeitszeit eine Möglichkeit, leichter in ein Vollzeitarbeitsverhältnis einzusteigen bzw. umzusteigen. Der Kreditsektor kann sich diesbezüglich als zukunftsorientierte und progressive Branche präsentieren“, so die KV-Verhandlerin der Gewerkschaft GPA, Helga Fichtinger.
„Die aktuellen Wirtschaftszahlen der Branche sind sehr gut und die Umsetzung unserer Forderungen ist leistbar. Bei einem prognostizierten Jahresgewinn der Branche für 2022 von 4,4 Mrd. Euro sind nach dem Rekord-Gewinn des Jahres 2021 zukunftsorientierte Weichenstellungen im Interesse aller möglich“, so Wolfgang Pischinger, Verhandlungsleiter und Zentralbetriebsrat der OBERBANK.
Neben einer 36 Stunden-Woche und einer dauerhaften Gehaltserhöhung fordert die Gewerkschaft GPA noch die rahmenrechtliche Verbesserung einer Einzahlung der laufenden Pensionskassenbeiträge für Karenzierte nach Wiedereinstieg als Einmalzahlung und für Beschäftigte in Elternteilzeit laufend. Das ist für eine Branche mit über 50 Prozent Frauenanteil ein großer nächster Schritt.