Protestmarsch in Innsbruck gegen Abbruch der Verhandlungen für Banken-KV
Rund 100 BetriebsrätInnen und Banken-MitarbeiterInnen kämpfen für fairen Abschluss - Demonstranten standen vor verschlossenen Türen der Wirtschaftskammer
„Aufgrund des inakzeptablen Angebots der Arbeitgeberseite sahen wir uns gezwungen, auch in Tirol Protestmaßnahmen zu organisieren“, begründet Doris Bergmann, Betriebsratsvorsitzende der RLB Tirol AG und Sprecherin der GPA-djp Finance-Tirol, diesen Schritt. Rund 100 BetriebsrätInnen und MitarbeiterInnen hatten sich heute Vormittag zu einem Protestmarsch entschlossen, der sie an den großen Banken-Filialen vorbei zur Wirtschaftskammer führte. Diese verschloss jedoch ihre Türen und wollte die unterzeichnete Petition vorerst nicht entgegen nehmen. Erst nach 30 Minuten konnte vor den Toren der Wirtschaftskammer dem Spartengeschäftsführer die Resolution übergeben werden.
Angebot der Arbeitgeber zu niedrig
„In der dritten Verhandlungsrunde boten die Arbeitgeber lediglich eine Erhöhung von 0,8 Prozent plus 6,5 Euro – das wäre eine durchschnittliche Gehaltserhöhung von nur 1,03 Prozent. Das ist eindeutig zu wenig“, berichtet Bergmann. Gleich geblieben ist außerdem die Forderung nach der sogenannten Einschleifregelung von 0,2 Prozent Plus für Gehaltsbestandteile über dem Kollektivvertrag. Das Verhandlungsteam der ArbeitnehmerInnen hatte sich kompromissbereit gezeigt und zuletzt eine lineare Gehaltserhöhung von 1,6 Prozent gefordert. „Dieser Prozentsatz ist bei der momentanen Ertragslage der Banken eindeutig gerechtfertigt. Es sind schließlich die Beschäftigten, die aufgrund verschiedenster Abbauprogramme und Umstrukturierungen die zusätzliche Arbeitslast zu stemmen haben“, betont Harald Schweighofer, Geschäftsführer der Gewerkschaft der Privatangestellten – Druck, Journalismus, Papier Tirol. Er verweist darauf, dass die guten Ergebnisse der Branche im Jahr 2016 das Ergebnis der hervorragenden Leistung der Beschäftigten seien.