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Wiener Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation soll endlich fairen Gehaltsabschluss verhandeln

„Null Bock auf Nulllohnrunde!“ – Kundgebung in Wien lautstarker Auftakt für weitere Aktionen

"Wir verdienen mehr! Geld - Respekt - Kommunikation!“, forderten hunderte Beschäftigte lautstark am Wiener Schwarzenbergplatz.

 

"Wir verdienen mehr! Geld - Respekt - Kommunikation!“, forderten hunderte BetriebsrätInnen, Beschäftigte und UnterstützerInnen lautstark am Wiener Schwarzenbergplatz. Die TeilnehmerInnen der von der GPA-djp (Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus) unterstützten Betriebsversammlung im öffentlichen Raum protestierten gegen die Vorgangsweise der Arbeitgeber in den Bereichen Marktkommunikation und Werbung: die Kollektivvertragsverhandlungen für die rund 14.000 Beschäftigten in Wien liegen auf Eis seit die Arbeitgeber sich Ende Dezember weigerten, über eine Gehaltserhöhung zu reden.

Bilder von der Betriebsversammlung finden Sie HIER

"Die Inflation ist gestiegen, der Branche geht es gut, das beweist das Durchschnittswachstum von 4,6 Prozent im Vorjahr 2016. Trotzdem weigern sich die Arbeitgeber, auch nur einen Cent an ihre Angestellten weiterzugeben. Wir haben null Bock auf eine Nulllohnrunde, wir fordern Verhandlungen über faire Gehaltserhöhungen JETZT!", bringt Kurto Wendt, Verhandlungsleiter der ArbeitnehmerInnen, die Situation auf den Punkt.

Barbara Teiber, Regionalgeschäftsführerin der GPA-djp Wien

Arbeitsinspektorat und Gebietskrankenkassen einschalten

Die GPA-djp hat null Verständnis für das Stocken der Verhandlungen, ergänzt Barbara Teiber, Regionalgeschäftsführerin der GPA-djp Wien: "Die Qualität der Arbeitsplätze in dieser großen Dienstleistungsbranche ist für den gesamten Wirtschaftsstandort wichtig. Die Kreativwirtschaft hat aber nur dann Zukunft, wenn die Arbeitgeber die Interessen ihrer Beschäftigten ernst nehmen." Zum Thema Kreativität fielen aber aktuell eher unschöne Tatsachen auf, so Teiber weiter: "Zum einen, dass die Arbeitgeber besonders kreativ sind, wenn es um die Auslagerung von Betriebsteilen in den Kollektivvertrag für Werbung und Marktkommunikation geht." Der Kollektivvertrag werde teilweise in Bereichen der Medienbranche angewendet, die mit Marktkommunikation und Werbung nichts zu tun haben, so Teiber weiter: „Es liegt natürlich im Verantwortungsbereich der Arbeitgeber, dass ihr Kollektivvertrag die Branche abbildet.“ Man werde auch auf die Gebietskrankenkassen in allen Regionen zugehen müssen, um sie auf Verstöße aufmerksam zu machen.

Kurto Wendt, Verhandlungsleiter der ArbeitnehmerInnen

Als kreativ bezeichnete Teiber außerdem die Wortwahl der Arbeitgeber, wenn sie von überzogenen Forderungen der Arbeitnehmer-VertreterInnen sprechen: "Damit ist die Forderung nach einer Gehaltserhöhung gemeint, die über der Inflationsrate liegt und keinen Reallohnverlust bedeutet. Von einem wertschätzenden Umgang mit den Beschäftigten sind wir hier meilenweit entfernt." Die GPA-djp weiß weiters aus vielen Beratungen gerade aus dieser Branche von überlangen Arbeitszeiten, von nicht bezahlten Überstunden und von regelmäßigen Arbeitszeiten an Wochenenden. "Umso verwerflicher finde ich es, dass man den Beschäftigten als Dank für ihre Leistung eine Nulllohnrunde zumutet", so Teiber: "Die Liste der Unternehmen ist lang, wir haben gar keine andere Wahl, als uns gemeinsam mit dem Arbeitsinspektorat in den kommenden Tagen um das Arbeitszeitthema in der Branche zu kümmern."

Mehr Geld - Respekt - Kommunikation!

Die Forderungen an die Arbeitgeber in der Werbung und Marktkommunikation liegen auf der Hand, erklärte Wendt abschließend: "Die Beschäftigten verdienen mehr! Geld - Respekt - Kommunikation! Wir appellieren einmal mehr an die Fachgruppe in der Wirtschaftskammer Wien, rasch ernsthafte und seriöse Verhandlungen aufzunehmen. Gibt es keine fairen Verhandlungen, ist die heutige Kundgebung als lautstarker Auftakt für weitere Aktionen zu sehen", sichert Teiber den Beschäftigten in ihrem Kampf für eine faire KV-Erhöhung und für bessere Arbeitsbedingungen die volle Unterstützung der GPA-djp zu.