Kollektivvertragsabschluss in der Mineralölindustrie
Durchschnittliche Erhöhung plus 8,37 % gestaffelt bei Mindest-KV und Ist-KV
Am Montag, den 22. Jänner 2024 starteten die Kollektivvertragsverhandlungen in der Mineralölindustrie. Erst weit nach Mitternacht einigten sich die VertreterInnen des Fachverbandes der Mineralölindustrie (FVMI) auf ArbeitgeberInnen-Seite und die Gewerkschaften GPA und PRO-GE auf ArbeitnehmerInnen-Seite auf einen neuen Lohn- und Gehaltsabschluss.
Das Verhandlungsergebnis sieht ab 1. Februar 2024 für die ArbeiterInnen und Angestellten eine durchschnittliche Erhöhung von 8,37 % der monatlichen Ist-Bezüge und der KV-Mindestbezüge vor. Die Erhöhung erfolgt gestaffelt bis maximal 8,5 % der Bezüge. Die Vorrückungsbeträge werden ebenfalls gestaffelt erhöht.
Die Lehrlingseinkommen werden deutlich erhöht und betragen brutto ab 1. Februar 2024 im 1. Lehrjahr 1.200 Euro, im 2. Lehrjahr 1.500 Euro, im 3. Lehrjahr 1.800 Euro und im letzten Lehrjahr 2.220 Euro. Die Zulagen werden um 8,37 % erhöht.
Auch im Rahmenrecht wurden Verbesserungen vereinbart, wie zum Beispiel ein Anspruch auf verlängerte Pflegefreistellung für Mitarbeiter mit erheblich behinderten Kindern, Prämien für Umschuler:innen bei einer erfolgreichen Lehrabschlussprüfung und Adaptierungen bei der Anrechnung im Konzern erbrachter Zeiten beim Jubiläumsgeld. Die Fortführung von bestehenden Arbeitsgruppen und des Branchenaustausches wurde ebenso vereinbart.
Die Rahmenbedingungen waren, wie auch im letzten Jahr, aufgrund der aktuellen hohen Inflationsentwicklung sehr schwierig und die Erwartungshaltung sehr hoch. Ausgangsbasis der Verhandlungen war die Jahresinflation von 7,8 %.
Am Ende konnten sich die Kollektivvertragspartner:innen auf ein Gesamtpaket einigen. Die Verhandlungsleiter:innen bezeichneten dieses Ergebnis als für beide Seiten fair und akzeptabel.
Von diesem KV-Abschluss sind etwa 4.200 Beschäftigte, davon ca. 3.300 Angestellte und ca. 900 ArbeiterInnen (inklusive Lehrlinge) erfasst.