KV-Abschluss Caritas 2019
KV-Abschluss Caritas
Nach intensiven Verhandlungen konnte am 06. Februar 2019 in der zweiten Verhandlungsrunde ein Abschluss erzielt werden.
Mit ihm wurde nicht nur eine spürbare Anhebung der Gehälter erreicht, sondern auch eine Arbeitszeitverkürzung.
Das Ergebnis im Detail:
- Die KV-Gehälter werden mit 01. März 2019 um 2,5% (gerundet auf 10 Cent) plus € 12,- erhöht. Damit werden die Gehälter um bis zu 3,25%, durchschnittlich um 3% angehoben. Das Einstiegsgehalt beträgt nun € 1.641,20.
- Für Februar wird eine Einmalzahlung in der Höhe von € 50,- für Vollzeit ausbezahlt (ausgenommen Transitmitarbeiterinnen und –mitarbeiter).
- KV-Zuschläge und –Zulagen, die Rufbereitschaftsabgeltung sowie UGT werden per 01. März um 3% erhöht.
- Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erhalten nach Vollendung ihres ersten Dienstjahres ab 01. Jänner 2020 2 Urlaubstage zusätzlich als Vorgriff auf die 6. Urlaubswoche. Fällt der Stichtag in ein bereits laufende Urlaubsjahr, werden auch für das Rumpfjahr diese 2 Tage gewährt.
- Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhalten ein Recht auf Altersteilzeit (bei min. 5-jähriger Betriebszugehörigkeit; entsprechend Handels-KV-Regelung).
- Zivildienst bzw. freiwilliges soziales Jahr werden für Eintritte ab 01. März 2019 als facheinschlägige oder sonstige Vordienstzeit angerechnet.
Geltungsbeginn: 01. Februar 2019
25.1.2019 - KV-Verhandlungen Caritas und Diakonie
Das Verständnis und die Unterstützung für die Aktionen der Sozialwirtschaft sind sowohl bei den Caritas- als auch Diakonie-Verhandlungsteams groß. Auch die Kollektivvertragsverhandlungen für die über 20.000 Beschäftigten von Caritas und Diakonie, die parallel zu jenen der Sozialwirtschaft geführt werden, blieben bislang ohne Ergebnis. Die Problemstellungen und Forderungen decken sich mit jenen der Beschäftigten der gesamten Sozialwirtschaft.
„Es geht um eine Attraktivierung sozialer Dienstleistungen, die sich in einer entsprechenden Honorierung der Leistung durch Geld ausdrücken muss. Warum die Arbeit eines/R Industriebeschäftigten oder die gleiche Tätigkeit im öffentlichen Dienst mehr Wert ist, muss erst einmal erklärt werden. Die Beschäftigten im Sozialbereich haben enormen Aufholbedarf gegenüber anderen Branchen“, so die Verhandlungsleiter Stefan Kraker (Caritas) und Thomas Lamprecht-Lasinger (Diakonie).
„Der Leistungsdruck in einigen Bereichen steigt ständig an. Dort wird es immer schwieriger, Personal zu finden und zu halten. Eine Verlängerung der Erholungszeiten ist daher dringend notwendig. Der hohe Anteil von Teilzeit-Kräften ist auch in der geforderten hohen Flexibilität der Einsetzbarkeit begründet. Da kann eine höhere Dienstplansicherheit nicht zu viel verlangt sein. Wir können uns nicht vorstellen, dass unsere Arbeitgeber diesen Anliegen ohne Verständnis gegenüberstehen“, ergänzt Gabriele Wurzer, Betriebsratsvorsitzende der Caritas-Wien.
„Die Politik ist gefordert, Sozialberufe nicht nur mit Worten hochzuhalten, sondern entsprechend ausreichende Budgets folgen zu lassen. Was nützen schöne Worte und Bekenntnisse zum Wert der sozialen Arbeit, wenn primäre und grundlegende Anliegen wie bessere Bezahlung und attraktivere Arbeitszeiten nicht ermöglicht werden.“, so Walter Becker, Betriebsratsvorsitzender der Diakonie De La Tour in Kärnten.
25.1.2019 - Caritas-KV Forderungsübergabe 2019
KV-Verhandlungen für Beschäftigte der Caritas starten mit Forderungsübergabe
Forderungen nach Arbeitszeitverkürzung, Dienstplansicherheit und deutliche Lohn- und Gehaltserhöhung
Mit der Forderungsübergabe am 11. Dezember 2018 starteten die KV-Verhandlungen für die über 16.000 Beschäftigten der Caritas. Der Caritas-KV ist der zweitgrößte Kollektivvertrag im privaten Sozialbereich. Eine zentrale Forderung des Verhandlungsteams von GPA-djp und vida ist ein klarer Fahrplan zur Einführung der 35-Stundenwoche.
„Die Arbeitsverdichtung und die damit verbundenen psychischen und physischen Belastungen haben enorm zugenommen. Eine Arbeitszeitverkürzung würde die Erholungsphasen verlängern und den Beruf insgesamt attraktiver machen. Viele Teilzeitbeschäftigte, die gerne länger arbeiten würden, hätten die Möglichkeit, ihr Stundenausmaß zu erhöhen“, erklärt der Verhandlungsleiter der GPA-djp, Stefan Kraker (Caritas Steiermark).
„Ebenso fordern wir eine bessere Dienstplansicherheit für die Kolleginnen und Kollegen. Die bessere Planbarkeit von Freizeitaktivitäten ist gerade für jüngere Menschen ein immer wichtigeres Kriterium bei der Berufswahl“, ergänzt Michaela Guglberger, Verhandlungsführerin der Gewerkschaft vida.
„Letztendlich brauchen wir aber auch bei der Caritas eine ordentliche Lohn- und Gehaltserhöhung, welche die Beschäftigten auch im Börsel spüren und ihre Kaufkraft stärkt. Man kann nicht immer in Sonntagsreden die Bedeutung der sozialen Berufe hervorstreichen und gleichzeitig glauben, man bekomme Qualität zum Nulltarif. Wir gehen davon aus, dass sowohl bei den Arbeitgebern als auch bei den Ländern das entsprechende Bewusstsein herrscht, dass nur eine langfristig gesicherte Finanzierung und entsprechend entlohnte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das Niveau von Pflege und Betreuung erhalten können“, so das Verhandlungsteam von GPA-djp und vida.