Gewerkschaft mit Brief an Arbeitgeber: Zulage und Haftungsausschluss für impfende Sanitäter
Refundierung an die Träger durch die öffentliche Hand
„Wenn Sanitäterinnen und Sanitäter in Zukunft Impfungen vornehmen sollen, dann braucht es nicht nur einen Haftungsausschluss bei Folgeschäden, die mit der Covid-19-Impfung zusammenhängen, sondern auch eine finanzielle Abgeltung für die Beschäftigten in Form einer Zulage“, sagt Michaela Guglberger, Sekretärin des Fachbereichs Soziale Dienste der Gewerkschaft vida. Mit diesen Forderungen haben sich die ArbeitnehmervertreterInnen der Gewerkschaften vida und GPA nun in einem Brief an die Arbeitgeberseite gewandt. „Die Erweiterung des Tätigkeitsbereichs von Sanitäterinnen und Sanitätern hin zu Impfungen ist sehr massiv, da Impfen bisher nur von Ärztinnen und Ärzten oder diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegepersonen ausgeführt werden durfte“, unterstreicht Eva Scherz, Sekretärin des Bereichs Sozialwirtschaft (Pflege und Betreuung) der Gewerkschaft GPA. SanitäterInnen seien in keiner Art und Weise, weder in der Ausbildung noch in ihrem bisherigen beruflichen Tun, darauf vorbereitet worden.
Die Einschulung hinsichtlich des Impf-Einsatzes der KollegInnen setzte ursprünglich zumindest 2000 Stunden Praxiserfahrung als Sanitäter innerhalb von fünf Jahren voraus. Durch eine Änderung dieses Gesetzesentwurfs vergangenen Freitag reicht nun aber eine Impf-Kurz-Einschulung schon. „Das heißt, unerfahrene Sanitäter sollen impfen. Schon beim ersten Entwurf waren wir sehr skeptisch. Durch die Abänderung handelt die Regierung jetzt aber definitiv fahrlässig. Die Einschulung allein ist viel zu wenig. Der Zweck scheint hier aber alle Mittel zu heiligen“, so vida-Gewerkschafterin Guglberger. Dementsprechend müssten Sanitäterinnen und Sanitäter von jeder Haftung aufgrund des Impfvorganges geschützt werden. Guglberger: „Die zusätzliche Tätigkeit sollte außerdem mit einer Impfzulage von 45 Euro pro Tag abgegolten werden.“ GPA-Gewerkschafterin Scherz sieht die öffentliche Hand in der Pflicht, die entstandenen Kosten an die jeweiligen Träger zu refundieren. „Die Regierung will, dass Sanitäter in Zukunft impfen, also muss dafür auch Geld locker gemacht werden“, schließt Scherz.