Pflege-, Gesundheits- und Sozialbereich: Seit 1. Jänner eine Stunde weniger Arbeit
Ein toller Erfolg, aber da geht noch mehr
Es war ein anstrengender Kampf, aber er hat sich gelohnt. Die Beschäftigten im privaten Pflege-, Gesundheits- und Sozialbereich sind mit ihren Gewerkschaften GPA und vida auf die Straße gegangen, haben gestreikt und schließlich Erfolg gehabt: Als erste Branche in Österreich wurde in der Sozialwirtschaft die 37-Stunden-Woche als Normalarbeitszeit festgelegt. Seit 1. Jänner gilt die Regelung.
Da geht noch mehr
Die 37-Stunden-Woche kann natürlich nicht das Ende der Fahnenstange sein. Deine Gewerkschaft GPA setzt sich gemeinsam mit anderen Gewerkschaften weiter für Verbesserungen in der Pflege ein: Es braucht unbedingt mehr Personal, damit Dienstpläne überhaupt eingehalten werden können und Beschäftigte nicht dauernd einspringen müssen. Es braucht mehr Geld, weil die Arbeit im Pfleg-, Gesundheits- und Sozialbereich zu den wichtigsten Tätigkeiten unserer Gesellschaft zählt und das sollte entsprechend bezahlt werden. Und es braucht eine weitere Arbeitszeitverkürzung, deine Gewerkschaft GPA fordert weiterhin die 35-Stunden-Woche.
Trotzdem: Ein toller Erfolg
Deine Gewerkschaft GPA weiß sehr genau, wie schwierig die Arbeitsbedingungen in Bereichen wie Pflege, Gesundheit und Soziales sind. Deshalb kämpft die Gewerkschaft immer weiter für Verbesserungen. Momentan läuft eine Kampagne, mit der auch du dich solidarisch zeigen kannst: www.worte-reichen-nicht.at
Ein toller Erfolg ist die 37-Stunden-Woche trotzdem. Auch wenn alle Beteiligten sich wünschen würden, dass Fortschritt schneller passiert: Ein erster Schritt ist getan. Die Branche hat mehr Bewegung gezeigt als viele andere. Unter diesem Licht betrachtet können die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer der Branche, die mit ihren Aktionen die 37-Stunden-Woche erreicht haben, zurecht stolz auf sich sein.
Es braucht die Politik
Auf Ebene der Kollektivverträge kämpfen die Gewerkschaften für Verbesserungen und haben immer wieder Erfolg, wie die 37-Stunden-Woche zeigt. Es braucht aber unbedingt endlich Handlungen von der Politik. Worte reichen nicht. Der Pflege-, Gesundheits- und Sozialbereich braucht dringend mehr Geld. Neben einer besseren Bezahlung der Beschäftigten, für die die öffentliche Hand Geld bereitstellen muss, braucht es eine Bezahlung während der Ausbildung. Das würde vielen Menschen eine Umschulung, etwa in die Pflege ermöglichen und den unerträglichen Personalmangel reduzieren.