KV-Handel 2025: Beschäftigte brauchen spürbare und nachhaltige reale Gehaltserhöhung
GPA präsentiert Forderungen für KV-Verhandlungen
Die Verhandler:innen der Gewerkschaft GPA Veronika Arnost und Martin Müllauer präsentierten am 17. Oktober 2024 die Forderungen für die kommenden KV-Verhandlungen für etwa 430.000 Angestellte und 15.000 Lehrlinge im Handel.
Die heurige KV-Runde findet unter schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen statt. Obwohl die Inflation zuletzt zurückgegangen ist, bleibt die gesamtwirtschaftliche Lage angespannt. Die Konjunkturprognose für das Jahr 2025 geht von einem Wachstum von lediglich 1 % aus.
Es geht um Sicherheit und Vertrauen
„Die Kosten des täglichen Lebens steigen weiter, und es ist wichtig, dass die Beschäftigten im Handel darauf vertrauen können, dass ihre realen Einkommen stabil bleiben und ihre Kaufkraft gesichert ist. Sinkende reale Einkommen im Handel sind der falsche Weg. Jede und jeder einzelne Beschäftigte im Handel braucht eine spürbare und dauerhaft wirksame Gehaltserhöhung, um die enorm hohen Lebenshaltenskosten zu bestreiten.
Ziel muss es sein, die große Konsumzurückhaltung durch positive Schritte zu lockern und somit die Konjunktur wieder zum Laufen zu bringen.
Die Beschäftigten brauchen die Sicherheit und Klarheit, dass ihr reales Einkommen tatsächlich steigt. Dann wird Geld wieder in den Wirtschaftskreislauf fließen", erklärt Chefverhandlerin Veronika Arnost vor Journalist:innen.
Branche attraktiver machen durch mehr Freizeit
„Wir gehen gut vorbereitet in die Verhandlungen. Es wird auch viel von den Arbeitgebern abhängen, ob es diesmal hoffentlich rascher als im Vorjahr zu einem Ergebnis kommt. Eine spürbare Gehaltserhöhung und bessere Arbeitsgestaltung wie zum Beispiel zusätzliche, dauerhafte Freizeittage sind unter anderem Wege, die Branche attraktiver zu machen“, so der Vorsitzende des Wirtschaftsbereichs Handel in der GPA, Martin Müllauer.
Die Forderungen der GPA im Einzelnen:
- Eine spürbare und dauerhafte Erhöhung der Gehälter und Lehrlingseinkommen über der rollierenden Inflationsrate
- Anhebung des Lehrlingseinkommens im 1. Lehrjahr auf € 1.000.-
- Aufrechterhaltung bestehender Überzahlungen zum 31.12.2024 in voller Höhe
- Aufrechterhaltung der Überzahlung bei Gehaltsstufensprung
- zusätzliche dauerhafte Freizeittage:
- ab 5 Dienstjahren: 3 Arbeitstage
- ab 7 Dienstjahren: 2 Arbeitstage
- ab 10 Dienstjahren: 1 Arbeitstag
- Zuschlag für Mehrarbeitszeiten ab der ersten Stunde Überschreitung (über das vereinbarte NAZ-Ausmaß hinaus)
Die erste Verhandlungsrunde findet am 23. Oktober 2024 statt.
Im Vorjahr einigten sich die Sozialpartner nach sehr langwierigen Verhandlungen erst kurz vor Jahreswechsel auf eine Gehaltserhöhung zwischen 9,2 % und 8,3 % (durchschnittlich 8,43 %).