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Kollektivvertragsverhandlung 2023 in der Elektro-/Elektronikindustrie gestartet

Übergabe der Forderung am Weltfrauentag

Am 8. März sind die Kollektivvertrags-Verhandlungen in der Elektro/Elektronikindustrie gestartet. Gemeinsam mit der ProGe haben wir heute das Forderungsprogramm übergeben. Die Branche ist sehr gut durch die Krise gekommen, die eingeleitete Energiewende begünstigt unsere Betriebe und führt zu höheren Aufträgen und Investitionen. Die Beschäftigten erwarten sich einen fairen Lohn- und Gehaltsabschluss, vor allem weil die Inflationsrate sehr hoch ist.

Forderungen

Wir fordern eine Erhöhung der Löhne, Gehälter, Lehrlingseinkommen sowie der Zulagen und Aufwandsentschädigungen um 12,9%.

Bei den rahmenrechtlichen Forderungen geht es vor allem um mehr Freizeit für die KollegInnen. So fordern wir zusätzliche Urlaubstage aufgrund der Betriebszugehörigkeit, sowie der erleichterte Zugang zur Freizeitoption. Das Jubiläumsgeld soll neugestaltet werden und bei Umstufungen soll immer die Grundstufe als neue Basis dienen. Um die Weiterbildung im Betrieb zu fördern, fordern wir eine Woche bezahlt frei zum Lernen bei Abschluss von Ausbildungen. Für Schichtarbeit soll in Zukunft die 36-Stunden-Woche gelten. Da sich das Zusammenleben im Unternehmen nicht immer einfach gestaltet, fordern wir die gemeinsame Erarbeitung einer Ethik-Muster-Betriebsvereinbarung.

Diskussion der wirtschaftlichen Lage

Zu Beginn der Verhandlungen wurde von beiden Seiten die wirtschaftliche Lage erörtert. Noch immer beherrschen Krisen die Welt und vor allem der Krieg in der Ukraine sorgt weiterhin für große Unsicherheit. Die Unternehmen befürchten größere Ausfälle aufgrund unterbrochener Lieferketten und rückläufige Aufträge, auch merkten sie an, dass die Gewinnspannen rückläufig sind. 

Die Elektro/Elektronikindustrie hat sich in den letzten Jahren als sehr anpassungsfähig erwiesen. Die Beschäftigten haben trotz in vielerlei Hinsicht erschwerten Bedingungen mit großem Einsatz sichergestellt, dass die Betriebe der Elektro- und Elektronikindustrie gut durch die Krise gekommen sind. Der Arbeits- bzw Fachkräftemangel ist nun auch in der Industrie angekommen. Viele KollegInnen müssen daher durch ihren Einsatz jetzt fehlende MitarbeiterInnen kompensieren, die Arbeitsleistung und der Arbeitsdruck sind enorm gestiegen.     

Unsere Kolleginnen und Kollegen haben sich eine faire Lohn- und Gehaltserhöhung verdient!

Aufgrund der wirtschaftlichen Erfolge der vergangenen Monate, der gut gefüllten Auftragsbücher, der hohen Arbeitsbelastung der Beschäftigten und vor dem Hintergrund der steigenden Inflation lautet unsere zentrale Forderung: 12,9  % mehr Lohn und Gehalt!

Forderungen der Arbeitgeber

Das von Ing. Wolfgang Hesoun angeführte Verhandlungsteam des FEEI stellte die ihrerseits erhobenen Forderungen vor: keine Erhöhung der Reiseaufwandsentschädigungen und Zulagen, Verkürzung der täglichen Ruhezeit und zwölf zusätzliche Kündigungstermine pro Jahr im ArbeiterInnenbereich.

Weiters wurden seitens der Arbeitgeber Anpassungen beim Bandbreitenmodell und bei der Freizeitoption vorgeschlagen, die Verschlechterungen für ArbeitnehmerInnen bedeuten würden.

Gerade bei der Freizeitoption gibt es auch aus gewerkschaftlicher Sicht eine Reihe an Verbesserungsvorschlägen. Das Thema wird in den weiteren Verhandlungsrunden eingehend diskutiert.

Nächste Runde: 31. März 2023

Beide Seiten waren um konstruktive und sachliche Gespräche in sozialpartnerschaftlicher Atmosphäre bemüht. Erste Einschätzungen zu den jeweiligen Forderungen beider Seiten wurden ausgetauscht, ohne dass eine Einigung erzielt werden konnte.

Unsere Verhandlungen werden am Freitag, den 31. März 2023 fortgesetzt.