Metaller-KV: Arbeitgeber-Angebot mit 2,5 Prozent sorgt für Empörung
2300 Betriebsrät:innen aus ganz Östereich beschließen Betriebsversammlungen
Die Kollektivvertragsverhandlungen für die Beschäftigten der Metallindustrie wurden am 9. Oktober ergebnislos unterbrochen. Das Angebot des FMTI mit 2,5 Prozent ist deutlich unter der relevanten Inflationsrate von 9,6 Prozent. Auch die zusätzlich angebotene Einmalzahlung in Höhe von 1.050 Euro kann den massiven Reallohnverlust niemals ausgleichen. Sie ist zudem nicht nachhaltig und verpufft rasch, während Preise und finanzielle Belastungen immer weiter steigen.
„Das ist respektlos gegenüber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die sich seit dem Abschluss im Vorjahr um fast zehn Prozent weniger leisten können und daher faire und dauerhafte Lohn- und Gehaltserhöhungen dringend brauchen“, sagen die Chefverhandler der Gewerkschaften Reinhold Binder (PRO-GE) und Karl Dürtscher (Gewerkschaft GPA).
Betriebsrätekonferenzen in ganz Österreich
Von 12. bis 16. Oktober wurden für die Betriebsrätinnen und Betriebsräte der gesamten Metallindustrie österreichweit sieben Konferenzen abgehalten. Rund 2300 Belegschaftsvertreter:innen nahmen an den Konferenzen teil und beschlossen einstimmig, zwischen dem 21. Oktober und 1. November 2023 Betriebsversammlungen in allen Betrieben der gesamten Metallindustrie und im Bergbau abzuhalten, sofern am 20. Oktober kein Abschluss zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern erzielt wird.
Bilder von den BR-Konferenzen
Kaufkraft eine wichtige Stütze für die Konjunktur
Die Gewerkschaften rufen in Erinnerung, dass die Metallindustrie in den letzten Jahren prächtig verdient und Gewinnausschüttungen in Milliardenhöhe getätigt habe – auch noch in den letzten Monaten. Zudem hätten die Wirtschaftsforschungsinstitute wiederholt erklärt, dass die Stärkung der Kaufkraft eine wichtige Stütze für die Konjunktur sei. Die Verhandlungsbasis für die KV-Runde bleibe die rollierende Inflation von 9,6 Prozent. Aus Sicht der Gewerkschaften ist die wiederholte Forderung der Arbeitgeber, dass die Abschaffung der kalten Progression in die Lohnrunde eingerechnet werden soll, eine Verhöhnung der Arbeitnehmer:innen und zugleich eine Provokation für die Sozialpartnerschaft.
Kampfmaßnahmen in Vorbereitung
„Wir werden ab sofort gewerkschaftliche Kampfmaßnahmen vorbereiten, sollte es auch bei der dritten Verhandlungsrunde mit dem FMTI am 20. Oktober keine Fortschritte geben, wird der Herbst noch sehr heiß“, sagen die beiden Chefverhandler Reinhold Binder (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA) abschließend.