Metaller KV: 61.090 Beschäftigte nahmen an Mega-Befragung zum Forderungsprogramm teil
2. Verhandlungsrunde mit FMTI am 2. Oktober, Arbeitszeitpaket zentrales Thema bei Lohnrunde
Erstmals haben die Gewerkschaften PRO-GE und GPA-djp noch vor dem Start der Kollektivvertragsverhandlungen in der Metallindustrie mittels Fragebogen erhoben, wo die persönlichen Schwerpunkte der Beschäftigten in Bezug auf die Lohnrunde liegen. 61.090 Fragebögen wurden bis zum Verhandlungsstart am 20. September ausgefüllt und an die Gewerkschaften retourniert. Die TeilnehmerInnen durften maximal vier von neun Themen ankreuzen. Die Top-Fünf für die Beschäftigten sind demnach: „Kräftige Lohn- und Gehaltserhöhungen“ mit 52.161 Nennungen, eine „höhere Abgeltung für Überstunden und bei unattraktiven Arbeitszeiten“ (28.371), ein „gesichertes Wahlrecht, ob man für Überstunden Geld oder Zeit erhält“ (25.361), „Schutz und Mitbestimmung, damit überlange Arbeitszeiten die Ausnahme bleiben“ (24.811) und einen Anspruch auf die 4-Tage-Woche“ (23.044).
Große Unsicherheit durch Änderungen im Arbeitszeitgesetz
Die Befragungsergebnisse sind in das aktuelle Forderungsprogramm eingeflossen, unter anderem in den Punkten höhere Zuschläge, bezahlte Pausen, Kündigungsschutz oder Anspruch auf längere Freizeitblöcke und 4-Tage-Woche. „Schon allein die Zahl der TeilnehmerInnen zeigt, wie sehr Arbeitszeit die ArbeitnehmerInnen beschäftigt. Es gibt zudem eine große Unsicherheit durch die Änderungen im Arbeitszeitgesetz. Dem trägt das Forderungsprogramm der Gewerkschaften Rechnung“, sagen die beiden Chefverhandler Rainer Wimmer (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA-djp).
Beschäftigten haben sich kräftige Einkommenssteigerungen verdient
Am 2. Oktober um 10 Uhr beginnt in der WKO nach dem Wirtschaftsgespräch mit dem Metallerfachverband Gas- und Wärmeversorgungsunternehmungen die 2. Verhandlungsrunde mit dem größten Arbeitgeberverband der Metallindustrie, der Metalltechnischen Industrie (FMTI). Die Gewerkschaften fordern neben einem umfangreichen Arbeitszeitpaket die Erhöhung der Löhne und Gehälter von fünf Prozent. „Die für die Verhandlungen relevante Inflationsrate liegt bei 2,1 Prozent, die Konjunktur brummt, die Industrieproduktion läuft auf Hochtouren. Die Beschäftigten haben sich kräftige Einkommenssteigerungen mehr als verdient“, sagen Wimmer und Dürtscher abschließend.
Service: Die Ergebnisse der Befragung sind unter www.dubistgewerkschaft.at abrufbar.