Robert-Hochner-Preis geht an Martin Thür, Sonderpreis für ORF-Moskau-Büro
Jury zeichnet erstmals besonders „journalistische Arbeit unter widrigsten Bedingungen“ aus
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Martin Thür (ZIB2-Redaktion) ist Träger des Robert-Hochner-Preises 2022. Erstmals gingen der Sponsor der Auszeichnung, Verbund, der Auslober, die Journalistengewerkschaft in der Gewerkschaft GPA, und die Jury aber von der bisherigen langjährigen Praxis der Preisverleihung ab und vergaben zusätzlich einen Sonderpreis. Ihn erhalten die KorrespondentInnen Miriam Beller, Paul Krisai und Carola Schneider des ORF-Büros in Moskau. Damit soll deren Leistung ebenso gewürdigt werden, wie auch jene anderer KorrespondentInnen in autoritär regierten Ländern.
Hohe Fachkompetenz von Martin Thür gewürdigt
„Kritisches Denken, Courage und hohe Fachkompetenz“ gehören zum Anforderungsprofil für den jährlich vergebenen Robert-Hochner-Preis. Martin Thür hat diese Qualität im vergangenen Jahr auf herausragende Weise erfüllt.
Martin Thür bestach auch in anderen Fällen durch seine akribische Arbeit, persönlichen Mut und bleibt mit seinen Fragestellungen konsequent am kritischen Punkt seiner Geschichten. Dies gilt sowohl für seine Live-Moderationen, wie auch für die von ihm gestalteten Beiträge.
Sonderpreis für Moskau-Büro des ORF
Der Robert-Hochner-Sonderpreis 2022 für herausragende Berichterstattung geht an Miriam Beller, Paul Krisai und Carola Schneider vom ORF-Büro Moskau.
Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine bestimmt in den letzten Wochen sowohl die außenpolitische als auch die innenpolitische Berichterstattung und zeigt aktuell auf, unter welch widrigen und repressiven Bedingungen JournalistInnen arbeiten.
Schon seit Jahren zeichnet sich das ORF-Büro in Moskau ebenfalls durch die bereits zitierten Qualitäten aus, die mit dem Hochner-Preis gefördert werden: Kritisches Denken und couragierter Journalismus. In einem zunehmend autoritären System wurde immer wieder die Abschaffung der Meinungsfreiheit und die Verfolgung politisch anders Denkender in Russland thematisiert, auch oppositionelle Stimmen erhielten Raum. So konnte ein vielschichtiges Bild des Landes, seiner Politik und seiner Menschen gezeichnet werden.
In den letzten Wochen haben die KollegInnen in Moskau ihre Kompetenz und Courage erneut beeindruckend unter Beweis gestellt: Der angesichts des Kriegs vergebene Sonderpreis würdigt diese Leistung des ORF-Teams in Moskau, aber auch der anderen KorrespondentInnen in autoritär regierten Ländern.
Der Robert-Hochner-Preis wird heuer zum 18. Mal vergeben. Wichtig war der Jury bei ihrer Entscheidung auch die Einbeziehung von Genderaspekten, wodurch 2022 eine paritätische Vergabe erreicht wurde. Die Prämierung erfolgt am 30. Mai durch Bundespräsident Alexander Van der Bellen. Der Preis ist durch den Sponsor Verbund mit 7500 Euro, der Sonderpreis mit 5000 Euro dotiert.