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Robert-Hochner-Preis 2024 an Yilmaz Gülüm und Faris Rahoma

Jury würdigte unkonventionellen Zugang zu Anliegen sozial Benachteiligter

Der 20. Robert-Hochner-Preis geht an die beiden Journalisten Yilmaz GÜLÜM und Faris RAHOMA vom ORF-„Report“. Sie erhalten die Auszeichnung für ihre couragierte Berichterstattung und die Aufdeckung von Geschäftemacherei mit Elendsquartieren für geflüchtete Menschen.

Die Jury begründet ihre Entscheidung wie folgt: 

GÜLÜM und RAHOMA behandeln in Ihren Reportagen ein brandaktuelles Thema, das die österreichische Innenpolitik noch weiter beschäftigen wird. Mit ihrer Sprachkompetenz und kontinuierlichen wie couragierten journalistischen Arbeit konnten sie einen vertrauensvollen Zugang zu Geflüchteten aufbauen. So gelang es ihnen, Geschäftemacherei mit Wohnraum für soziale Schwache aufdecken. Gülum und Rahoma haben damit das Spektrum gängiger Berichterstattung erweitert, indem sie in ihren Beiträgen nicht über, sondern mit den Betroffenen sprechen. So erhalten Menschen eine Stimme, die bisher stumm schienen und vielfacher Willkür ausgesetzt waren. 

Persönlicher Mut von Gülüm und Rahoma gewürdigt

Die Preisträger zeigten auch persönlichen Mut, als ihre Berichterstattung von außen sowohl durch juristische Schritte wie auch Einschüchterungsversuche bei Dreharbeiten vor Ort verhindert werden sollte. 

Es gelang ihnen aber auch erfolgreich, politische Verantwortung für die Vorgänge einzufordern und trotz aller Widrigkeiten zu klaren Stellungnahmen vor der Kamera zu kommen. Gemäß der Ausschreibungskriterien konfrontieren die Journalisten Machthaber aller Art mit den prekären Lebensverhältnissen von Geflüchteten. Die vorliegende journalistische Leistung hat zudem zu einer Reihe von Reaktionen von Politik und Behörden geführt. Somit werden Journalismus und Sozialreportage ausgezeichnet, die versuchen, Lebensrealitäten nachhaltig zu verbessern. Damit erfüllen die Preisträger prototypisch eine wesentliche Aufgabe von Qualitätsjournalismus, den Schwachen eine Stimme zu verleihen und soziale Verantwortung wahrzunehmen.

Der Robert-Hochner-Preis wird heuer zum 20. Mal vergeben. Benannt nach dem jahrelangen ORF-Anchorman, wird die Auszeichnung für politische Berichterstattung in Radio und Fernsehen verliehen. 

Auslober ist die Journalistengewerkschaft, Sponsor des Preises ist der VERBUND.

Der Robert-Hochner-Preis wird auch heuer wieder durch Bundespräsident Alexander Van der Bellen in der Hofburg überreicht. 

Der Hochner-Jury gehörten 2024 an:

Ingrid Brodnig, Claudia Dannhauser, Gaby Konrad, Fritz Hausjell, Paul Krisai, Corinna Milborn, Monika Riedel, Susanne Schnabl und Paul Vécsei