Journalist:innengwerkschaft in der GPA: Wir lassen uns nicht erpressen!
Betriebsrätekonferenz fordert Rücknahme der Kollektivertragskündigung – GPA Vorsitzende sagt volle Unterstützung zu
Eine bundesweite Betriebsrätekonferenz der Journalist:innengewerkschaft in der GPA hat am 2. Oktober beschlossen, in allen Medienunternehmen, in denen der Kollektivvertrag für die Journalist:innen bei Tages- und Wochenzeitungen gilt, gewerkschaftliche Maßnahmen durchzuführen, beginnend mit Betriebsversammlungen in ganz Österreich. Dies ist die Reaktion auf die überfallsartige Kündigung des Kollektivvertrags durch den Zeitungsherausgeberverband VÖZ.
Ziel ist es, die umgehende Rücknahme der Kündigung durchzusetzen. „Wir fordern den VÖZ auf, zu sozialpartnerschaftlicher Verlässlichkeit und respektvollem Umgang mit seinen Beschäftigten zurückzukehren. Wir standen und stehen für Verhandlungen zur Verfügung, erpressen lassen wir uns aber jedenfalls nicht“, sagt der Vorsitzende der Journalist:innengewerkschaft in der GPA, Eike-Clemens Kullmann.
Für besondere Empörung und Enttäuschung sorgt in den Redaktionen die vom VÖZ gewählte Vorgangsweise, die beispiellos in der Geschichte der Sozialpartnerschaft ist. Die Arbeitsbelastung hat ein unerträgliches Ausmaß angenommen und die Belegschaften tragen trotzdem mit voller Leistungsbereitschaft dazu bei, den steigenden wirtschaftlichen Druck in den Unternehmen zu bewältigen. Dass gerade jetzt dieser unnötige Konflikt vom Zaun gebrochen wird, empfinden die Beschäftigten als Verantwortungslosigkeit und Affront.
„Das ist nur noch als eine Verhöhnung zu bezeichnen“, bringt Kullmann die Stimmung der Betriebsrätekonferenz zum Ausdruck. „Mit seinem Verhalten torpediert der VÖZ nicht nur seine eigenen Interessen, er zwingt die Belegschaften in einen unnötigen Konflikt und schwächt damit den unabhängigen Journalismus, eine der Säulen der Demokratie.“
Betroffen sind nicht nur die Journalist:innen und technisch-redaktionellen Kolleg:innen, sondern auch die ständigen freien Mitarbeiter:innen, deren Honorarvereinbarungen durch die Kündigung des Gesamtvertrags ausgehebelt werden.
Die Vorsitzende der GPA, Barbara Teiber, sicherte den versammelten Betriebsräten die volle Unterstützung der Gewerkschaft GPA zu. „Ich appelliere an alle Beschäftigten der Branche, sich für Rechte und eigenen Interessen kraftvoll und unerschrocken einzusetzen“ so Teiber.