„Real Say, More Pay“: 25 Jahre UNI Europa
Die 6. UNI Europa Konferenz fand von 25. bis 27. März 2025 in Belfast, Nordirland statt und brachte über 600 Gewerkschaftskolleg:innen aus ganz Europa zusammen. Sie markierte das 25-jährige Bestehen von UNI Europa. Unter dem Motto „Real Say, More Pay“, wurden Strategien für die kommenden Jahre entwickelt, um den Weg für eine Stärkung des Kollektivvertragswesens in ganz Europa zu ebnen.
Starke Gewerkschaften für große Herausforderungen
Gewerkschaftliche Organisierung ist unverzichtbar, um sowohl gerechte Löhne als auch sichere Arbeitsbedingungen zu erreichen. Durch die Erfolge rechter Parteien, die Beschäftigte systematisch schwächen, wächst der Druck auf Arbeitnehmer:innen und ihre Rechte. Das sieht man etwa an den Programmen der finnischen und belgischen Regierungen. Das ist ein Trend, dem nur gut organisierte Gewerkschaften wirksam entgegentreten können.
Hinzu kommt der Klimawandel, der mit extremer Hitze am Arbeitsplatz und teilweise katastrophalen Starkwetterereignissen enorme Bedrohungen schafft und solidarisches Handeln erfordert, damit Beschäftigte dieser Entwicklung nicht schutzlos ausgesetzt sind.
Europäische Vernetzung erkämpft Verbesserungen für alle
Die europäische Vernetzung von Gewerkschaften ist dabei nicht nur Teil der internationalen Solidarität, sondern ein wichtiges Werkzeug, um gute Beschäftigungs- und Sozialpolitik auch in der europäischen Union zu verankern – und voneinander zu lernen.
Die europäischen Gewerkschaften konnten in den vergangenen Jahren durch Zusammenarbeit mit den europäischen Institutionen – und nicht zuletzt Druck – eine Reihe an Erfolgen erzielen, etwa die Lohntransparenzrichtlinie, die Richtlinie über Plattformarbeit, die Mindestlohnrichtlinie, die Richtlinie für vorhersehbare Arbeitsbedingungen, …
Diese Vorhaben werden Millionen von Beschäftigten in Europa betreffen und ihren Arbeitsalltag verbessern.
GPA bringt Expertise ein
Durch die gesamte Konferenz hindurch beteiligte sich die GPA aktiv an den Debatten, vor allem zu den Fragen, wie Gewerkschaften zeitgemäß arbeiten können und wie technologischer Fortschritt auch Beschäftigten zugutekommt.
Als stellvertretende GPA-Vorsitzende, Vorsitzende der GPA Frauen und Chefverhandlerin des IT-KV machte Sandra Steiner klar: Als Gewerkschaft können wir nur stark sein, wenn wir da hingehen, wo unsere Beschäftigten sind, und ihre vielfältigen Bedürfnisse direkt in der KV-Arbeit repräsentieren. Mehr dazu hier.
KI am Arbeitsplatz: Fortschritt braucht Regeln
Adi Lehner, Vorsitzender der GPA Wien und Experte für Arbeitsbedingungen im Bereich Finance, unterstrich: Die sinnvolle Nutzung von KI bringt viele Chancen, aber wir brauchen Regeln, die absichern, dass der Mensch immer im Vordergrund steht und seine Rechte geschützt sind. Mehr dazu hier.
Gemeinsam stark in bewegten Zeiten
Die Konferenz hat gezeigt: Nur gemeinsam können Gewerkschaften gegen einseitige Interessen von profitorientierten Unternehmen kämpfen, einen fairen Einsatz von KI einfordern und sich für soziale und ökologische Nachhaltigkeit einsetzen – am Verhandlungstisch und im Betrieb. Dafür setzt sich auch die Gewerkschaft GPA ein.