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Lebenswerte Umwelt - gute Arbeit

Schutz für unsere Umwelt ist auch Schutz für gute Lebens- und Arbeitsbedingungen. Einige kleine Erfolge konnte das Europäische Parlament bereits erzielen. Das große Projekt der kommenden Jahre werden der Klimaschutz und die somit nötige Energiewende mit den damit verbundenen Herausforderungen und Chancen für die Arbeitswelt sein.

Energiewende und Veränderung der Arbeitswelt

Die Auswirkungen der Klimakrise werden immer stärker spürbar. Um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zur Reduktion der Auswirkungen der Klimaveränderungen zu erreichen, müssen Industriestaaten aus der Nutzung fossiler Brennstoffe aussteigen. Dies bedeutet weitreichende Veränderungen von Produktionsprozessen und Arbeitsplätzen.

Bei aller Notwendigkeit für eine rasche Einleitung der Energiewende und Umsetzung umfassender Klimaschutzmaßnahmen dürfen Umweltschutz und ArbeitnehmerInnen-Interessen nicht gegeneinander ausgespielt werden – ökologische und soziale Nachhaltigkeit müssen Hand in Hand gehen.

Nationale Gewerkschaften und die europäischen Gewerkschaftsverbände setzen sich daher für die sogenannte „Just Transition“, d.h. einen „gerechten Übergang“ für alle ArbeitnehmerInnen in die veränderte Arbeitswelt ein.

 

Die wichtigsten Forderungen im Überblick:

  • Gute und faire Arbeitsbedingungen in neuen Jobs, die durch die Veränderungsprozesse entstehen
  • Schaffung von Ausgleichs- und Begleitmaßnahmen für die Personen, deren Arbeitsplätze wegfallen werden, in Form von Umschulung, Weiterbildung und Ermöglichung des Umstiegs in andere Berufe und Tätigkeitsfelder
  • Einbindung der BetriebsrätInnen bzw. Gewerkschaften in die Gestaltung der Strategien für die notwendigen betrieblichen Veränderungen und den Einsatz neuer Technologien
  • Sichere und leistbare Versorgung mit sauberer Energie für alle Haushalte durch öffentliche Eigentümer ohne allein betriebswirtschaftlichen Gewinndruck
  • Klimafreundliche Finanzflüsse forcieren – Banken sollen in nachhaltige Energie investieren, statt in Geschäfte mit Öl, Gas oder Kohle

 

Europäisches Parlament stimmt für weniger Plastik

Bestimmte Einwegprodukte, für die es umweltfreundlichere bzw. wiederverwendbare Alternativen gibt, müssen spätestens ab 2021 vom Markt genommen werden. Dazu zählen Wattestäbchen, Einweggeschirr und Trinkhalme. Außerdem dürfen ab 2024 Getränkebehälter aus Kunststoff nur verwendet werden, wenn Verschlüsse und Deckel am Behälter befestigt sind. Der Verbrauch von Produkten, für die es bisher keine nachhaltigere Alternative gibt, soll deutlich reduziert werden. Hersteller von Produkten, die von der Richtlinie betroffen sind, sollen sich künftig an Kosten für Reinigungsaktionen und Abfallmanagement beteiligen. Gleichzeitig wird ein Fokus auf Sammlung und Recycling gelegt. Neue PET-Plastikflaschen sollen bis 2025 zu mindestens 25 Prozent aus recyceltem Plastik bestehen. 

Schutz für Bienen 

In der EU wurden 2018 drei bienenschädliche Insektizide aus der Gruppe der Neonicotinoide für die Ausbringung im Freiland verboten und nur mehr für die Nutzung in Gewächshäusern zugelassen. 

Die ebenfalls 2018 neu gegründete EU-Bienenpartnerschaft ist ein weiterer Schritt in den Bemühungen zum Schutz von Bienen und anderen bestäubenden Insekten. Ziel der Partnerschaft ist die Verbesserung der Erhebung und gemeinsamen Nutzung von Daten, um Instrumente zur Bewertung der Bienengesundheit als Unterstützung für Imker und Landwirte zu entwickeln.

Glyphosat, umstritten und noch immer nicht verboten

Glyphosat ist ein vom US-Konzern Monsanto (mittlerweile übernommen von Bayer) entwickelter Wirkstoff, der als Unkrautvernichtungsmittel großflächig in der konventionellen Landwirtschaft eingesetzt wird. Die Internationale Krebsforschungsagentur der Weltgesundheitsorganisation WHO hat Glyphosat 2015 als „wahrscheinlich krebserregend für den Menschen“ eingestuft. EU-Behörden hielten es weiterhin für unbedenklich und so wurde Ende 2017 die Genehmigung für die Verwendung für weitere fünf Jahre verlängert. Ende 2022 wird über die weitere Zulassung entschieden. Die kürzlich abgesegnete Reform des Lebensmittelrechts (mehr Transparenz in den Zulassungsverfahren für lebensmittelrelevante Chemikalien) könnte der nächste Schritt zum endgültigen Verbot sein.

Es gibt viel zu tun – packen wir’s an! Mit einer Stimme für diejenigen VertreterInnen im Europäischen Parlament, die für gute Arbeitsbedingungen in einer lebenswerten Umwelt einstehen.