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Weltfrauentag: Wir wollen mehr als schöne Worte!

Am 8. März ist Internationaler Frauentag. Und es gibt nicht nur Grund zu feiern. Immer noch ist es notwendig, auf die Ungleichbehandlung der Geschlechter hinzuweisen. Dies ist jedes Jahr auch ein Thema der Gewerkschaftsbewegung.

Davide Zanin

Der Europäische Gewerkschaftsbund (EGB) fordert die europäischen Regierungen auf, ihren Worten zum Internationalen Frauentag auch Taten zur Gleichstellung der Geschlechter folgen zu lassen. Schöne Worte von Politikern in den sozialen Medien können nicht darüber hinwegtäuschen, dass viele von ihnen kürzlich die EU-Richtlinie zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen abgeschwächt haben.

Isabelle Schömann, stellvertretende Generalsekretärin des EGB, überbrachte den ständigen Vertretungen in Brüssel daher die Botschaft, dass "die Gleichstellung der Geschlechter an jedem Tag des Jahres bekämpft werden muss".

In dem Schreiben wird vor dem von der extremen Rechten angeführten Rückschlag gegen die Gleichstellung der Geschlechter gewarnt und darauf hingewiesen, dass somit auch die Rechte der Frauen bei den EU-Wahlen im Juni auf dem Wahlzettel stehen werden. Der EGB startet daher am Weltfrauentag seine Kampagne für eine "Abstimmung für den Fortschritt, nicht für den Rückschritt“.

Rechte Parteien und Frauenrechte

Im Jahr 2020 berechnete der EGB, dass der Gender Pay Gap bei Gleichbleiben aller Richtlinien in der EU erst im Jahr 2104 (!) verschwinden würde. Glücklicherweise wurden seither auf europäischer Ebene einige Gleichstellungsmaßnahmen vorgeschlagen und verabschiedet. Doch als sie dem Europäischen Parlament vorgelegt wurden, lehnten einige sie ab - nicht im Detail mit Änderungsvorschlägen, sondern die Texte als Ganzes.

Rechtsextreme Parteien, die in ihren Wahlkampagnen wieder angeben werden, für die „kleinen Leute“ da zu sein, zeigten in ihrem Abstimmungsverhalten ein anderes Bild: Gegen gleichen Lohn, gegen menschenwürdige Arbeits- und Lebensbedingungen für Frauen, sogar ohne den Kampf gegen Gewalt und Menschenhandel zu unterstützen. Gerade jetzt, vor den Wahlen zum EU-Parlament sollten wir uns daher bewusst sein, dass die extreme Rechte eine Gefährdung für uns alle und besonders für Frauen darstellt.

UNI startet Kampagne zu den 3 Ms – Menstruation, Mutterschaft und Menopause

Am heurigen Weltfrauentag veröffentlicht UNI Global Union ihren ersten Leitfaden einer kommenden Reihe, die Menstruation, Mutterschaft und Menopause als Themen von Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz etablieren will.

Die Kampagne will die Gewerkschaften dazu bewegen, diese drei natürlichen Vorgänge bei der Entwicklung von Arbeitsplatzstandards und bei Tarifverhandlungen zu berücksichtigen. Die Initiative beginnt mit einem Schwerpunkt auf der Gesundheit während der Menstruation am Arbeitsplatz.