COP29 in Baku: Europas Verantwortung und die Rolle der Gewerkschaften im globalen Klimakampf
Mit Initiativen wie dem Green Deal und Fit-for-55 will die EU ihre Emissionen bis 2030 um 55 Prozent senken und bis 2050 klimaneutral werden. Als Vorreiterin soll sie andere Länder zu klaren Klimazielen inspirieren.
Doch es gibt Unsicherheiten: Die USA könnten unter Trump wieder klimapolitische Rückschritte machen, was die Rolle Europas als verlässlicher Partner in der Klimapolitik umso wichtiger macht. Die USA sind in den letzten Jahren zum Symbol für globale Klimaschwankungen geworden: Unter Trump stiegen sie aus dem Pariser Abkommen aus, Biden führte sie zurück, doch nun hat Trump angekündigt erneut auszusteigen. Diese wechselhafte Haltung der USA bedroht nicht nur das Klima, sondern auch die Stabilität und das Vertrauen in die internationalen Bemühungen. Wieder einmal stehen die USA im Fokus - und die Welt erwartet eine klare und verlässliche Position.
Ein zentraler Punkt der europäischen Haltung ist die „Just Transition“. Der Übergang zur grünen Wirtschaft muss sozial gerecht gestaltet werden. Es braucht Umschulungsprogramme und sichere Arbeitsplätze in nachhaltigen Branchen, um Einkommensverluste und Arbeitslosigkeit zu vermeiden. Klimaschutz ohne die soziale Dimension im Mittelpunkt wird auf Widerstand stoßen. Doch eine breite Akzeptanz kann nur durch fairen Wandel erreicht werden.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Finanzierung: Die reichen Länder haben bereits vor Jahren 100 Milliarden US-Dollar pro Jahr versprochen, um ärmere Länder bei der Transformation zu unterstützen - ein Ziel, das bisher nicht erreicht wurde. Dieses Versprechen muss eingehalten und ausgeweitet werden, denn die Klimakrise trifft ärmere Länder besonders hart. Die EU sieht sich in der Verantwortung, gemeinsam mit den USA und anderen Ländern Solidarität durch finanzielle Unterstützung, Technologietransfer und Bildungsprogramme zu zeigen. Gespräche dazu gestalten sich als äußerst schwierig und es zeichnet sich ab, dass wenig Fortschritt von der COP29 zu erwarten sein wird.
Der Übergang zu erneuerbaren Energien verändert die geopolitischen Machtstrukturen. Während fossile Brennstoffe noch dominieren, verlagert sich der Schwerpunkt auf nachhaltige Technologien wie Solar-, Wind- und Wasserstoffenergie. Arbeitskräfte müssen in diese neuen Sektoren überführt und gefördert werden, um soziale Stabilität zu gewährleisten. Gastgeberland Aserbaidschan hat hier schon von sich reden lassen: Der Ort der Konferenz direkt am Ölfeld hat zurecht Schlagzeilen gemacht.
Europa hofft dennoch, dass die COP29 ein Zeichen für eine sozial gerechte Klimawende wird. Verbindliche Klimaziele, faire Lastenverteilung und enge Zusammenarbeit zwischen Regierungen, Gewerkschaften und der Gesellschaft sind der Schlüssel, um Klimaschutz und soziale Verantwortung zu vereinen und den Klimawandel in eine nachhaltige Chance für alle zu verwandeln.