Gleichstellung geht uns alle an!
Als Initiatorin der Europäischen Gleichstellungswoche bin ich natürlich besonders stolz, dass diese im Dezember 2024 zum fünften Mal in Folge stattfindet. Das erklärte Ziel: jene, die sich mit dem Thema Gleichstellung im Alltag wenig auseinandersetzen, anzuregen in ihrem jeweiligen Arbeitsbereich die „Gender-Brille“ aufzusetzen und zu sehen, wo und wie Gleichstellung erreicht werden kann und sollte, damit alle Menschen ein besseres Leben haben können.
Die Themenlage reicht vom Industrieausschuss, der sich der Frage der Künstlichen Intelligenz und Frauen widmet, über das Aufzeigen von off- und online Gewalt in Debatten bis hin zu Influencer:innen aus ganz Europa, die sich mit Abgeordneten des Europäischen Parlaments treffen, um spezifisch über die Arbeit zum Thema Gleichstellung und Frauenrechte zu lernen.
Bei Gleichstellung handelt es sich um weit mehr als Frauenrechte. Es geht darum, dass alle die gleichen Chancen und Rechte haben, unabhängig von ihrem Geschlecht. Das bedeutet auch, dass ein junger Papa nicht ewig mit seinem Chef argumentieren muss, warum er ein paar Monate mit seinem eigenen Kind verbringen, also in Karenz gehen möchte. Gleichzeitig heißt es auch klar aufzuzeigen, dass Mütter im Vergleich besonders wenig verdienen, obwohl sie besonders viel leisten. Dass ungerechtfertigte Unterschiede gemacht werden Und Diskriminierung in all seinen sichtbaren und unsichtbaren Formen weiterhin Alltag für viele Menschen ist. Dass dadurch die gesamte Gesellschaft aber weit unter ihrem Potential bleibt und wir alle mehr Stress haben und mit den Rollenbildern um uns herum vielleicht tatsächlich einsamer sind als wir es eingestehen.
Die Arbeitswelt genauso wie das private Leben von uns allen sind maßgeblich von der mangelnden Gleichstellung beeinflusst. Nach fünf Jahren „gender mainstreaming“ durch die Europäische Woche der Gleichstellung nehmen mittlerweile immer mehr Ausschüsse, Delegationen und europäische Institutionen teil. Doch zwei Ziele habe ich für die nächsten Jahre hier: Dass mehr Männer aktiv dabei sind und dass auch nationale Parlamente die Idee übernehmen. Damit „gender mainstreaming“ gelebter Alltag wird und damit das Arbeitsleben und den privaten Alltag von uns allen, unabhängig vom Geschlecht, verbessert.