Drucker-KV: Gewerkschaft bereitet Arbeitskampf vor
Wirtschaftsbereichsvorsitzender Michael Ritzinger: "Verhalten des Fachverbands zwingt uns zu Maßnahmen"
"Das aktuelle Verhalten des Fachverbandes Druck in der WKÖ lässt uns keine andere Wahl, als ab sofort mit der Umsetzung von gewerkschaftlichen Kampfmaßnahmen zu beginnen. Die bloß vage Zusage, in Verhandlungen einzutreten und sich hinter Formalitäten zu verstecken, ist enttäuschend und zu wenig, um Konflikte abzuwenden“, so der Vorsitzende des Wirtschaftsbereichs Druck in der Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-djp) Michael Ritzinger.
Über 400 TeilnehmerInnen bei Kundgebung vor der Wirtschaftskammer.
Zeitnahe Verhandlungen gefordert
Der Fachverband Druck hatte nach einer Gesprächsrunde Verhandlungen über einen neuen Kollektivvertrag als möglich erachtet, falls die Landesverbände zustimmen. "Das ist in Wirklichkeit die Prolongierung des Status Quo und alles andere als eine seriöse Verhandlungszusage. Dazu kommt, dass einzelne Betriebe der Branche schon jetzt den kollektivvertragslosen Zustand ausnutzen und das bestehende Arbeitsrecht zu verschlechtern beginnen. Dieses Vorgehen ist untragbar und zwingt uns zu Maßnahmen. Nur wenn der Fachverband seine aktuelle Haltung überdenkt und verbindliche zeitnahe Verhandlungszusagen macht, können wir unser Versprechen, einen völlig neuen Kollektivvertrag ohne inhaltliche Vorbedingungen auszuhandeln, aufrecht erhalten", ergänzt der GPA-djp Wirtschaftsbereichssekretär Christian Schuster.
Betriebsversammlungen in ganz Österreich
Konkret bedeutet dies die Abhaltung von Betriebsversammlungen in ganz Österreich ab 13. September. Zusätzlich wird es an ausgewählten Orten öffentliche Kundgebungen und Aktionen geben.
Die rund 9.000 Beschäftigten des grafischen Drucks müssen aktuell ohne einen gültigen Kollektivvertrag arbeiten. Das Bundeseinigungsamt hat dem Antrag des Verbands Druck & Medientechnik, nicht länger Kollektivvertragspartner sein zu wollen, Mitte Juni stattgegeben.