Elementarpädagogik: Wo sind die versprochenen 4,5 Milliarden Euro?
Beschäftigte brauchen noch immer mehr Personal und mehr Geld!
Vor 100 Tagen kündigte Bundeskanzler Nehammer im ORF-Sommergespräch 4,5 Milliarden Euro für die Elementarpädagogik an. Die Beschäftigten warten immer noch auf konkrete Verbesserungen. Darauf machten Vertreter:innen der Gewerkschaften GPA, vida und younion sowie der ÖGB am 12. Dezember vor dem Bundekanzleramt aufmerksam und kündigten weitere Proteste an.
Julia Ilger, die Bundesfrauensekretärin der Gewerkschaft GPA, rechnete vor, dass noch immer eine große Lücke zu den 4,5 Milliarden bis ins Jahr 2030 fehle: Der im Finanzausgleich (FAG) (der diese Woche im Nationalrat beschlossen wird) festgeschriebene Zukunftsfonds sei mit 5,8 Mrd. Euro dotiert - "aber nur 50 Prozent sind für die Elementarpädagoginnen vorgesehen", sagte sie. "Das sind 2,9 Mrd. Euro. 1,6 Mrd. fehlen immer noch."
Auch ÖGB-Vizepräsidentin und -Bundesfrauenvorsitzende Korinna Schuhmann zeigte sich solidarisch: Sie plädierte für "beste Bildung" und dafür brauche es auch ein bundeseinheitliches Rahmengesetz, dass diese Bedingungen einheitlich regelt. Bezüglich der angekündigten 4,5 Mrd. Euro sprach sie von einer "Schmähpartie" - außerdem müsse das Geld, das in die Hand genommen werde, auch wirklich bei den Gemeinden ankommen.
Weitere Proteste geplant
Karin Wilfingseder, die Vorsitzende der Themenplattform Elementar-, Hort- und Freizeitpädagogik in der GPA, stellte weitere Kampfmaßnahmen in Aussicht. Sie erinnerte an die große Protestveranstaltung in Wien vom 24. Oktober: "Wir haben 12.000 Menschen auf die Straße gebracht. Wichtig sei, dass die Regierung die Bedürfnisse endlich ernst nimmt, wir werden so lange nicht locker lassen".
Die Planungen für weitere Proteste werde man im Jänner beginnen. Auch verwies sie darauf, dass bis ins Jahr 2030 tausende Fachkräfte fehlen werden. Um dem entgegenzuwirken brauche es dringend geforderten Verbesserungen der Arbeitsbedingungen.