Metaller-KV: Warnstreiks ab 6. November
Druck wird nach 470 Betriebsversammlungen mit 90.000 Teilnehmer:innen erhöht
Nach 8 Stunden wurde die vierte Verhandlungsrunde der Gewerkschaften PRO-GE und GPA mit dem Fachverband Metalltechnische Industrie (FMTI) für den Kollektivvertrag der Metallindustrie ergebnislos abgebrochen. Das Angebot der Arbeitgeber für eine Gehaltserhöhung beträgt lediglich 2,5 Prozent plus ein Fixbetrag von 100 Euro plus eine Einmalzahlung von 1050 Euro, während die Beschäftigten unter einer maßgeblichen Inflation von 9,6 Prozent stöhnen. Eine zweite Angebotsvariante würde einen zweijährigen Abschluss vorsehen, den die Gewerkschaften kategorisch ablehnen.
"Das Vorgehen der Arbeitgeber mit einem derart schwachen Angebot ist respektlos und völlig unangemessen. Die zweijährige Angebotsvariante kommt schon gar nicht infrage, denn wir verhandeln aufgrund gesicherter Wirtschaftsdaten der Vergangenheit, nicht mit der Glaskugel. Ein mehrjähriger Abschluss würde voraussetzen, dass wir die wirtschaftliche Situation im nächsten Jahr erraten und das kann in einer so volatilen Wirtschaftslage niemand. In dieser Verhandlungsphase, in der wir bereits zu Betriebsversammlungen mit Streikbeschlüssen gezwungen waren, ist das Angebot völlig verantwortungslos. Unsere Forderung von plus 11,6 Prozent bleibt aufrecht, wir werden ihr jetzt mit Warnstreiks Nachdruck verleihen", zeigt sich Chefverhandler Karl Dürtscher (GPA) verärgert.
„Arbeitsniederlegungen sind zu diesem Zeitpunkt unausweichlich. Die Stimmung in den Betrieben ist aufgeheizt, die Beschäftigten fühlen sich von ihren Arbeitgebern im Regen stehen gelassen. Während sich Eigentümer und Manager ihre Dividenden und Boni schon eingesteckt haben, sollen die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit der enormen Teuerung allein gelassen werden. Das werden wir so nicht hinnehmen, unsere Antwort sind Warnstreiks“, so Dürtscher.
Die Betriebe starten ab 6. November in den Arbeitskampf, gestreikt wird je nach Standort am Montag, Dienstag oder Mittwoch. „Verantwortlich für diese Streiks sind die Arbeitgeber, die zu keinem vernünftigen Angebot bereit sind. Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erkämpfen sich jetzt die Augenhöhe, die ihnen zusteht. Für Spielereien und Verzögerungstaktiken sind sie nicht zu haben“, sagen die beiden Gewerkschaften.
Der neue Kollektivvertrag für die Metallindustrie sollte bereits seit 1. November gelten. Weiterverhandelt wird am 9. November 2023.