Digitalen Wandel gestalten
Austausch über Gestaltungsmöglichkeiten im Konzern
Digitalisierung ist längst in den Betrieben angekommen. Etwa über Betriebsvereinbarungen zu Datenschutz arbeiten BetriebsrätInnen daran, diese Veränderung so zu gestalten, dass die Beschäftigten nicht negativ davon betroffen sind. Aber auch bei der Arbeitsorganisation und Geschäftsmodellen haben BR-Körperschaften die Möglichkeit mitzureden.
Unterschiedliche Auswirkungen
Roboter, Online-Shopping, Online-Banking, BigData oder Home Office sind nur einige Schlagworte, die im Zusammenhang mit Digitalisierung fallen. Sie zeigen aber auf, dass die Auswirkungen des digitalen Wandels je nach Branche unterschiedlich sein können: In den Banken müssen sich Beschäftigte auf andere Herausforderungen einstellen als etwa in der Logistikbranche oder in der Metallindustrie.
Dennoch gibt es Themenfelder, die zumindest ähnliche Merkmale aufweisen. Es ist wichtig, dass sich Betriebsräte über die Sektoren hinweg austauschen, um sich gegenseitig über Entwicklungen am Laufenden zu halten und Strategien auszutauschen.
Konzerne-Workshop der Gewerkschaft GPA
Zu diesem Zweck wurde ein Austausch zwischen interessierten Europa- und ZentralbetriebsrätInnen sowie Konzernvertretungen organisiert. 25 TeilnehmerInnen diskutierten die aktuelle Situation in den Betrieben, die zukünftigen Herausforderungen und die Instrumente, die sie zu deren Bewältigung benötigen.
Verena Nussbaum, stv. Regionalgeschäftsführerin der Gewerkschaft GPA Steiermark, betonte „mitgestalten statt verhindern“ als oberstes Ziel für BetriebsrätInnen und Gewerkschaften, da Vernetzung und Digitalisierung in allen Lebensbereichen angekommen sind.
Theoretische Inputs durch ExpertInnen der Arbeiterkammer, bzw. Gewerkschaft GPA Arbeit und Technik boten den TeilnehmerInnen Grundlage zu Diskussion und Austausch.
Fridolin Herkommer (AK Wien) lieferte einen Überblick über die rasante Entwicklung neuer Technologien in den letzten Jahrzehnten und die damit verknüpfte Veränderung des Arbeitsmarkts. Eva Angerler (Gewerkschaft GPA Arbeit und Technik) zeigte Möglichkeiten zur betrieblichen Mitbestimmung auf und stellte die rechtlichen Rahmenbedingungen dazu vor.
Industrie 4.0 bei der Energie Steiermark
Johann Hubmann, Konzernesprecher der Gewerkschaft GPA, hatte als Vorsitzender der Konzernvertretung der Energie Steiermark zu sich in den Betrieb geladen. Insofern wurde auch über die „Grundlage der Digitalisierung“, den Strom und die Stromversorgung, diskutiert. Neben der Tatsache, dass digitale Aspekte der Arbeit voraussetzen, dass die Stromversorgung funktioniert, steht aber auch die Branche der Energieversorgungsunternehmen vor Herausforderungen.
Martin Graf, Vorstand der Energie Steiermark, beschrieb die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Energieversorgung und konkret die aktuellen Herausforderungen am heimischen Energiemarkt. Die Energiebranche zählt zu jenen Sektoren mit dem größten Anpassungsbedarf. Gleichzeitig kann der digitale Wandel eine Vielzahl an Chancen für Energieversorger und Kunden bieten.
Erarbeitung von Schwerpunktthemen
In Kleingruppen wurden konkrete Fragestellungen zum Ist-Zustand und Umgang mit Auswirkungen der Digitalisierung sowie künftigen Herausforderungen in den einzelnen Betrieben behandelt und benötigte Instrumente/Hilfestellungen erarbeitet.
Nachfolgende Aktivitäten werden sich, wie von den TeilnehmerInnen des Workshops gewünscht, besonders auf die Themen Datenschutz und Mitbestimmung im Rahmen der Digitalisierung konzentrieren. Diese Bestandsaufnahme wird auch die Grundlage für das heurige 18. GPA Konzerneforum unter dem Arbeitstitel „Digitaler Wandel im Konzern – Herausforderung für die Konzernearbeit“ darstellen.