Kinderbetreuung ausbauen, Frauen in Jobs bringen!
Pädagogische Berufe müssen finanziell aufgewertet werden
Dass das „WIFO Radar der Wettbewerbsfähigkeit“ Österreich bei der Frauenbeschäftigungsquote als eines der europäischen Schlusslichter sieht, bezeichnet Barbara Teiber, Vorsitzende deiner Gewerkschaft GPA als „angesichts der politischen Untätigkeit nicht verwunderlich.“ Deine Gewerkschaft GPA setzt sich für einen massiven Ausbau der Kinderbildung und -betreuung ein.
„Während in Wien nur knapp über ein Prozent der Kindertagesheime weniger als acht Stunden offen hat, sind es in Oberösterreich mehr als die Hälfte, in Niederösterreich fast ein Drittel. Vollzeitarbeit wird vielen Frauen damit fast verunmöglicht“, sagt Teiber in Bezugnahme auf die Tatsache, dass immer noch vor allem Frauen die Kindererziehung leisten. Auch der mangelnde Zugang zu Ganztagsschulen verschärft die Teilzeit-Problematik.
Ins gleiche Horn stößt Sandra Steiner, Bundesfrauenvorsitzende deiner Gewerkschaft GPA: „Für Unter-Dreijährige ist die Situation noch deutlich fataler. Wer am Land wohnt und nicht hilfsbereite Großeltern in Reichweite hat, hat die ersten drei Jahre fast gar keine Möglichkeit, arbeiten zu gehen. Das kostet Frauen über ihr Erwerbsleben bis in die Pension ein Vermögen und schadet noch dazu in Zeiten hoher Arbeitskräftenachfrage dem Wirtschaftsstandort.“
Teiber und Steiner fordern einen massiven Ausbau der Kinderbildung und -betreuung. „Es braucht endlich eine echte Kindergartenmilliarde, statt Marketingschmähs, wo die Budgets vieler Jahre so lange addiert werden, bis eine Milliarde rauskommt. Außerdem müssen die pädagogischen Berufe finanziell aufgewertet werden, damit sich mehr Menschen finden, die eine entsprechende Ausbildung machen. Mit ihrer Ignoranz dieses Problems macht die Regierung Frauen das Leben schwer“, so Teiber.
Steiner ergänzt: „Die Sozialpartner haben vor fast genau einem Jahr der Regierung ihre gemeinsamen Forderungen überreicht. Passiert ist seither nichts. Statt billigem Wahlkampfgetöse muss dieses Problem noch in dieser Legislaturperiode angegangen werden. Ansonsten müssen sich Österreichs Frauen fragen, wozu diese Regierung eigentlich noch im Amt bleibt.“