KV-Handel: Neuer Verhandlungstermin am 27. Dezember
Verhandlungen erneut von Arbeitgebern abgebrochen
Die Kollektivertragsverhandlungen für die etwa 430.000 Angestellte und Lehrlinge im Handel sind in der 6. Runde erneut von den Arbeitgebern abgebrochen worden. Nach fast 10 Stunden Verhandlungen waren die Arbeitgeber nicht bereit, ein neues Angebot vorzulegen.
Verhöhnung der Beschäftigten
„Dieses Vorgehen der Arbeitgeber kommt einer Verhöhnung der Beschäftigten gleich, die nach wie vor nicht wissen, ob sie zum Jahreswechsel eine gesicherte Gehaltserhöhung erhalten und stellt einen großen Schaden für die Sozialpartnerschaft dar. Während wir uns wiederum bewegt haben und einen sozial gestaffelten Abschluss zwischen 9,38 % und 8,58 % vorgelegt haben und auch eine Öffnungsklausel für Betriebe in wirtschaftlichen Schwierigkeiten angeboten haben, blieben die Arbeitgeber bei der Blockadehaltung. Sie wollen offenbar justament nicht, dass Beschäftigte im Handel die Inflation abgegolten bekommen. Es drängt sich der Verdacht auf, dass die Arbeitgeber die heutigen Verhandlungen nur pro forma vorgeschlagen haben, um weitere Streikaktionen am Freitag und am Einkaufssamstag zu verhindern“, sagt die Chefverhandlerin der Gewerkschaft GPA, Helga Fichtinger.
Einseitige Empfehlung von 8 % schafft nur Verunsicherung
Die nun angekündigte einseitige Empfehlung von 8 % an die Betriebe schafft nur Verunsicherung und wird der Handelsbranche langfristig schaden – die größte Branche schießt sich damit selbst in ein Out – aus dem sie schwer herauskommen wird. Sozialpartnerschaft wurde hiermit heute defacto aufgekündigt. Klar ist, dass es keine rechtsverbindliche Wirkung hat und diese als „betriebliche Erhöhung“ zu sehen ist und nicht auf die kommende KV-Erhöhung angerechnet werden kann.
„Wir werden in der kommenden Woche nochmals möglichst viel Beschäftigte über das provokante Verhalten der Arbeitgeber informieren und auch weitere Streiks und öffentliche Aktionen durchführen“, sagt der Vorsitzende des Wirtschaftsbereichs Handel in der GPA Martin Müllauer.
Bilder von den Streiks und AKtionen