Erfolgreicher Abschluss in der Elektro- und Elektronikindustrie
Plus 9,9 Prozent auf Ist-Gehälter mindestens jedoch 325 Euro pro Monat
Am 19. April fand die dritte Verhandlungsrunde für etwa 60.000 Beschäftigte in der Elektro- und Elektronikindustrie (EEI) statt. Nach fünf Stunden erreichten die Gewerkschaften GPA und PRO-GE am späten Mittwochabend eine Einigung mit der Arbeitgeberseite. Die kollektivvertraglichen Löhne und Gehälter steigen um 9,9 Prozent. Die Ist-Löhne und -Gehälter werden ebenfalls um 9,9 Prozent mindestens aber um 325 EUR erhöht. Dieser Mindestbetrag führt zu einer deutlichen Erhöhung der niedrigeren Einkommen um bis zu 14,6 Prozent. Über alle Beschäftigungsgruppen ergibt sich dadurch eine durchschnittliche Erhöhung von 10,5 Prozent und damit deutlich über der der Verhandlung zugrunde liegenden Inflation von 9,5 Prozent.
Erfolg der Betriebsrätinnen und Betriebsräte
"Die deutlichen Lohn- und Gehaltserhöhungen sind ein Erfolg der Betriebsrät:innen, denn die Ankündigung von Betriebsversammlungen hat auf Arbeitgeberseite für Bewegung gesorgt. Nur so war es möglich, in der dritten Verhandlungsrunde einen Reallohnzuwachs in dieser Höhe zu erreichen", betonen die beiden Chefverhandler der Arbeitnehmerseite, Rainer Wimmer (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA). Die Erhöhungen gelten mit 1. Mai 2023. Die KV-Einigung für die EEI ist nach der Textilindustrie die zweite Einigung in der industriellen Frühjahrslohnrunde. Dieser Abschluss ist das Ergebnis der großartigen Arbeit aller Betriebsrät:innen, die sich engagiert und beteiligt haben. Wir möchten hier an dieser Stelle ein großes Dankeschön aussprechen.
Der Abschluss im Detail:
- Kollektivvertrag: + 9,9 Prozent
- Neuer Mindestlohn/Neues Mindestgrundgehalt: 2.238,66 Euro
- Ist-Lohn: + 9,9 Prozent; mindesten 325 EUR pro Monat
- Lehrlinge: + 10,5 Prozent
- Zulagen: + 9,9 Prozent
- Reiseaufwandsentschädigungen: + 9,9 Prozent
- Geltungstermin: 1. Mai 2023
- Laufzeit: 12 Monate
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